Erdbeeren liegen vor dunklem Hintergrund in einer blauen Porzellanschale. Wie kann man Erdbeeren konservieren? (Foto: unsplash / Anna Ogiienko)

Gutes haltbar machen

Erdbeeren konservieren: Rezepte, Tipps und Tricks

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Erdbeeren halten sich nur wenige Tage lang. Deshalb lohnt es sich, die Früchte zu konservieren: einkochen, trocknen, einfrieren, alkoholisieren.

Inhalt:
Erdbeeren selber pflücken
Einheimische Erdbeeren schmecken besser
Ertragreiche und leckere Sorten im Anbau
So gesund sind Erdbeeren
Allergien und Erdbeeren
Erdbeeren richtig aufbewahren
Erdbeeren platzsparend einfrieren
Erdbeereis selbst machen
Erdbeeren einkochen
Erdbeeren als kalt gerührter Fruchtaufstrich
Erdbeeren alkoholisieren
Erdbeeren trocknen: Erdbeerleder
Erdbeeren fermentieren

Im Supermarkt sehen Erdbeeren manchmal schon ziemlich angematscht aus und laden wenig zum Kaufen ein. Außerdem sind sie in der Regel nicht ganz preisgünstig, weil sie aufwändig von Hand gepflückt werden müssen. Und genau das ist mein Tipp: selbst Hand anlegen und Geld sparen.

Erdbeeren selbst pflücken

Entweder man nimmt eigene Behältnisse für die Erdbeeren mit oder man kauft vor Ort Spankörbe oder Pappschalen, die man wieder verwenden kann.

Das Pflücken lohnt sich aus drei Gründen: die Erdbeeren kosten nur rund die Hälfte, sie sind absolut frisch und schmecken (deshalb) meist deutlich besser.

Wer nicht weiß, wo Felder zum Selbstpflücken sind, kann im Internet nachschauen, zum Beispiel bei www.proplanta.de (Rubriken --> Maps --> Erdbeerfelder) oder bei www.erdbeergut.de.

Deutsche Erdbeeren schmecken besser

Import-Erdbeeren aus Spanien oder Marokko, wie sie in den Supermärkten angeboten werden, sind extrem feste Sorten – sie müssen schließlich den dreitägigen Transport per LKW überstehen.

Der mit Abstand größte Erdbeerproduzent der Welt ist China. Diese Früchte kommen meist als Tiefkühlware oder in verarbeiteten Produkten zu uns.

Erdbeerpflanzen von oben, zwischen ihnen liegt Stroh. Wie kann man Erdbeeren konservieren? (Foto: Unsplash / Farsai Chaikulngamdee)
Frisch von der Pflanze in den Mund schmecken Erdbeeren am besten.

Deutsche Erdbeeren sind fast allesamt zum Sofortverzehr gedacht. Deshalb können einheimische Erdbeeranbauer auch Sorten nutzen, die weicher sind, dafür aber intensiver schmecken.

Erdbeeren: Besser vom Stand als aus dem Supermarkt

Direktvermarkter, also die mit Hof- und Standverkauf, bauen manchmal andere Erdbeerensorten an als Produzenten, die an Discounter und Supermärkte liefern. Denn durch die längere Vermarktungszeit müssen die Erdbeeren ebenfalls fester sein.

Erdbeer-Sorten: Clery, Malwina, Mieze Schindler

Neue Erdbeer-Züchtungen sind in der Regel fester als früher, damit sie besser transportiert werden können. Viele haben dennoch einen ausgezeichneten Geschmack.

Typische frühreife Sorte ist Clery. Dann folgt die frühe Sorte Lambada. Senga Sengana ist bereits eine etwas spätere Erdbeere. Spätere Sorten wie die Malwina sind jetzt besonders lecker.

Mieze Schindler ist eine kleine, sehr intensive und zarte Erdbeere. Sie wird aber hauptsächlich von Hobby-Gärtnern angebaut.

Mitte Juli endet die Erdbeersaison, weil es dann zu heiß für die Früchte ist – dann ist auch die Konkurrenz durch andere Obstsorten größer.

Wann schmecken Erdbeeren am besten?

Je frischer die Erdbeeren, desto schmackhafter. Schon wenige Stunden nach der Ernte beginnt sich der Erdbeergeschmack zu verflüchtigen. Wissenschaftler haben knapp 400 geschmacksgebende Substanzen in der Erdbeere identifiziert. Etwa 20 davon sind die grundlegenden Geschmacksgeber.  Untersuchungen haben gezeigt, dass Erdbeeren schon einen Tag nach der Ernte nur noch halb so gut schmecken.

Am besten schmecken Erdbeeren direkt beim Pflücken. Das hat nicht nur mit der Frische zu tun, sondern auch mit der Temperatur: Warme Erdbeeren können im Gegensatz zu gekühlten ihr Aroma voll entfalten.

Vitamine und Mineralstoffe: So gesund sind Erdbeeren

Erdbeeren haben kaum Kalorien, wenig Zucker, dafür aber reichlich Vitamin C, mehr als Zitronen. Folat, Kalzium und Magnesium sorgen zusammen mit sekundären Pflanzenstoffen für einen zusätzlichen Nährstoffkick. Das enthaltene Kalium kann leicht entwässernd wirken. Ballaststoffe sorgen für einen länger anhaltenden Sättigungseffekt.

Allergien und Erdbeeren

Weil die Erdbeere eigentlich eine Nuss ist, genauer eine Sammelnussfrucht, hat sie auch ein allergenes Potenzial. Gerade Nussallergiker können deshalb auf Erdbeeren reagieren. Möglich ist auch eine Kreuzallergie. Wer auf Birkenpollen allergisch ist, kann auch mit Erdbeeren Probleme kriegen, weil deren Eiweißstoffe ähnlich sind.

Erdbeeren richtig aufbewahren

Die empfindlichen Früchte halten sich im Kühlschrank etwa zwei Tage. Damit sie nicht schimmeln, ist es wichtig ist, dass die Erdbeeren in luftdurchlässigen Behältnissen aufbewahrt werden, also nicht in Plastik- oder Glasschüsseln. Die Pappschalen, in denen sie verkauft werden, sind besser.

Ebenfalls wichtig: nicht waschen, wenn sie nicht sofort verzehrt werden. Durch die zusätzliche Feuchtigkeit verderben die Erdbeeren schneller.

Erdbeeren richtig waschen

Erdbeeren also erst vorsichtig abspülen, wenn man sie sowieso isst oder zubereitet. Nicht lange im Wasser liegen lassen, sondern direkt zum Abtropfen auf ein sauberes Küchentuch legen. Dann erst die grünen Blätter wegschneiden.

Wenn die Erdbeeren nach dem Aufenthalt im Kühlschrank noch eine halbe Stunde auf Zimmertemperatur kommen können, schmecken sie besser.

Erdbeeren einfrieren? Erst pürieren!

Erdbeeren können eingefroren werden, werden aber weich matschig. Dagegen hilft nur Schockfrosten, also das extrem schnelle Runterkühlen innerhalb weniger Minuten auf bis zu minus 40 Grad. Diese Methode nutzt die Industrie für ihre Tiefkühlprodukte. Denn dabei entstehen keine großen, spitzen Eiskristalle, die die Zellwände der Erdbeeren zerstechen, sondern lediglich winzige Eiskügelchen, die die Frucht nicht verletzen. Aber selbst schockgefrostete Erdbeeren taugen nicht mehr für Erdbeertorten.

Eine gute Möglichkeit ist, die Erdbeeren fertig püriert einzufrieren. Dafür etwas Zucker und Zitronensaft zugeben. Das Püree kann in festen Dosen eingefroren werden oder in Eiswürfelschalen. Die Erdbeer-Eiswürfel lassen sich dann in ein Glas Sekt geben oder unter Quark rühren.

Meine letzte Idee zum Einfrieren: Erdbeereis selbst machen.

Es gibt unendlich viele Rezepte mit Sahne oder Joghurt oder als Sorbet, gern und oft kombiniert mit Basilikum. Ein Traum.

Rezept: Erdbeer-Sorbet mit Basilikum

Hier nur ein Grundrezept, dass man je nach Lust und Laune abwandeln kann: 500 Gramm Erdbeeren mit 150 Gramm Zucker pürieren, Saft einer halben Zitronen dazu und fein gehackte Basilikumblätter von mindestens 5 Stielen. Einfrieren.

Erdbeeren einkochen: Kompott und Marmelade

Natürlich kann man Erdbeeren einkochen. Ich kenne das noch, meine Oma hat sich diese Arbeit noch gemacht. Und im Winter wurden die süßen, matschigen Erdbeeren dann mal als Kompott aus dem Keller geholt.

Heutzutage verarbeitet man die Erdbeeren höchstens noch zu Marmelade. Und auch das wird immer seltener, weil industriell produzierte Erdbeermarmelade unterm Strich günstiger ist und nicht schlechter schmeckt.

Erdbeermarmelade fix mal kalt gerührt

Damit sich die Arbeit lohnt, Marmelade selbst zu kochen, muss sie einen extra Kick haben. Weiße Schokolade etwa passt gut dazu und frische Kräuter. Um aber den vollen Geschmack und die komplette Bandbreite der Nährstoffe zu genießen, kann man die Erdbeermarmelade auch kalt anrühren. Die kleinen Beutel aus dem Supermarkt, die für Fruchtaufstriche ohne Kochen angeboten werden, sind dafür nicht nötig. Die bestehen zu 96 Prozent aus Zucker, den man letztendlich sehr teuer bezahlt, und liefern unnötige Konservierungsstoffe mit. Das geht einfacher und günstiger:

Erdbeeren mit Alkohol: Erdbeer-Limes

Nicht nur Zucker konserviert, sondern auch Alkohol. Wie wäre es also mit einem süßen Erdbeer-Limes mit Wodka, der prima in spritzige Sommerdrinks passt?

Rezept für Fruchtleder aus Erdbeeren

Erdbeeren fermentieren

Und zu guter Letzt noch ein Tipp, wie man auch bei Erdbeeren - ähnlich wie bei Sauerkraut - Milchsäurebakterien für sich arbeiten lassen kann, um die Früchte zu konservieren. Das Ergebnis ist säuerlich-apart. Gerne mal ausprobieren!

Von Bio bis konventionell Erdbeeren von Lidl, Edeka und Co. im Check

Welche Erdbeeren sollte man am besten kaufen? Bio oder konventionell, aus Deutschland oder aus Spanien? Wir nehmen Geschmack und Pestizid-Belastung unter die Lupe.

Marktcheck SWR Fernsehen

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