lesenswert mit Denis Scheck

lesenswert mit Sasa Hanten-Schmidt und Adam Soboczynski

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MODERATOR/IN
Denis Scheck
REDAKTEUR/IN
Frank Hertweck
Nina Wolf

Adam Soboczynski über sein Buch "Traumland. Der Westen, der Osten und ich" und Kunstsammlerin, Tausendsassain und Autorin von "Spiel mit mir" Sasa Hanten-Schmidt zu Gast bei "lesenswert".

Das "lesenswert"-Gespräch mit Adam Soboczynski

In der Dresdner Molkerei Gebrüder Pfund trifft Adam Soboczynski das „lesenswert“-Team, um mit Denis Scheck über sein Buch „Traumland“ zu sprechen – ein persönliches Buch, das aber auch Politisches nicht scheut.

Manchmal stört es mich auch tätsächlich, dass Migrationsgeschichten nur möglichst düster dargestellt werden.

Denis Scheck und Adam Soboczynski (Foto: SWR)
Denis Scheck im Gespräch mit Adam Soboczynski Bild in Detailansicht öffnen
Fassade  (Foto: SWR)
Eine Wandmalerei am Drehort: Die Dresdner Molkerei Gebrüder Pfund wird auch "Der schönste Milchladen der Welt" genannt. Bild in Detailansicht öffnen
Buch Adam Soboczysnki - Traumland (Foto: SWR)
Um das Buch "Traumland. Der Westen, der Osten und ich" von Adam Soboczynski geht es in dieser Folge "lesenswert". Bild in Detailansicht öffnen

Adam Soboczynski wurde 1975 in Toruń, Polen, geboren. In seinem Buch "Traumland. Der Westen, der Osten und ich" erzählt er davon, wie seine Familie 1981 in die BRD auswanderte. In Deutschland, Schottland und den USA studierte Soboczynski später Germanistik, Philosophie und Literaturwissenschaften. In seiner Promotion widmete er sich Heinrich von Kleist.

Nach Studium und Promotion wurde Soboczynski Redakteur im Ressort Leben der Wochenzeitung ZEIT. 2013 bis 2021 leitete er zusammen mit Iris Radisch das Feuilleton-Ressort der Zeitung.

Heute ist Soboczynski  Literaturchef der ZEIT. Für seine dort veröffentlichte Rezension „So schön stirbt das Abendland“, in der er Michel Houellebecqs Roman „Vernichten“ bespricht, erhielt er im vergangenen Jahr den Michael-Athen-Preis der FAZ.

Soboczynski hat neben „Traumland“ mehrere erzählende Sachbücher verfasst, darunter „Die schonende Abwehr verliebter Frauen“ und „Glänzende Zeiten“. 2015 veröffentlichte er im Klett-Cotta Verlag außerdem den Gesellschafts- und Liebesroman „Fabelhafte Eigenschaften“.

Ist das Kunst oder kann das weg? Mit Sasa Hanten-Schmidt auf dem Schloss Scharfenberg

Wie es Sasa Hanten-Schmidt mit dem Aussortieren im Privaten so hält, verrät sie im Gespräch mit Denis Scheck zwar nicht, dafür allerdings, dass das Sammeln von Kunst ihr schon häufig Platzmangel bescherte. Ihr Buch "Spiel mit mir" ist eine Einladung zum überschwänglichem Leben mit der Kunst.

In der Kunstwelt kennt Hanten-Schmidt sich aus: Sie ist selbst leidenschaftliche Sammlerin und beruflich auf vielfältige Weise mit der Kunst verwoben. Über all das - und darüber, was das Schreiben von Liebesbriefen sie gelehrt hat - spricht sie mit Denis Scheck in dieser Folge „lesenswert“.

Sasa Hanten-Schmidts Barbie und das Buch "Spiel mit mir" (Foto: SWR)
Verspielt: Sasa Hanten-Schmidts Barbie ähnelt ihrer Besitzerin sehr und posiert mit ihrem Buch "Spiel mit mir". Bild in Detailansicht öffnen
Sasa Hanten-Schmidt und Denis Scheck (Foto: SWR)
Sasa Hanten-Schmidt im "lesenswert"-Gespräch mit Denis Scheck Bild in Detailansicht öffnen
Schloss (Foto: SWR)
Der Drehort: Das Schloss Scharfenberg in der Nähe von Dresden Bild in Detailansicht öffnen

"Spiel mit mir" ist nicht nur eine Aufforderung zur Verspieltheit für Sammler, Sammlerinnen und die, die es noch werden wollen, sondern auch selbst eine Sammlung in Buchform: Eine Sammlung von Anekdoten und Selbstversuchen, Fotos und autobiografischen Passagen, sowie ein Einblick in die Welt der Kunst.

Nach einer Ausbildung zur Schauspielerin studierte Sasa Hanten-Schmidt Politologie, Internationales Recht und Philosophie in Kiel. Später studierte sie Rechtswissenschaften in Köln, Düsseldorf und an der Fernuniversität Hagen. Noch während des Studiums begann sie im Rahmen verschiedener Galeriehospitanzen, Künstler*innen und Sammler*innen zu betreuen.

Das Buch soll einladen, dass man mit Hinterlassenschaften anders umgeht, als man das so kennt.

Mit Abschluss ihres zweiten Staatsexamens erhielt sie 2003 die Zulassung zur Rechtsanwältin, übernahm fortan in ihrer eigenen Kanzlei Mandate mit Kunstmarktbezug und war als Agentin für bildende Künstler*innen tätig. Auch Nachlässe von Künstler*innen betreut sie seither. 2004 begann sie mit der Kuration einer Privatsammlung.

Seit 2011 leitet Sasa Hanten-Schmidt das Atelier Angela Glajcar. Außerdem ist sie als Rechtsanwältin, Sachverständige für zeitgenössische bildende Kunst, Schriftstellerin und Publizistin tätig.

Über die Weitergabe von Kunstsammlungen von einer Generation an die nächste schrieb Hanten-Schmidt schon 2019 in „Wie vererbt man Leidenschaft?“, einem Artikel, der im Kunstmagazin Parnass veröffentlicht wurde. Im selben Jahr gab sie bei Van Ham Art Publications in Köln selbst den Sammelband „Der Faktor Mensch. Wie gelingt der Generationsübergang mit Kunst?“ heraus.

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In seinem biografischen Essay erzählt Adam Soboczynski erfrischend und unterhaltsam die Migrationsgeschichte seiner Familie, die von Polen nach Deutschland ausgewandert ist. Vor allem aber ist sein Buch eine vehemente Verteidigung des westlichen Liberalismus.

Klett-Cotta Verlag, 170 Seiten, 20 Euro
ISBN 978-3-608-98638

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