Im zweiten Teil von „lesenswert" in Prag fahren Daniel Kehlmann, David Schalko und Denis Scheck mit einer historischen Tram, besuchen Franz Kafkas Grab und sprechen über Kafkas Freundschaft zu Max Brod.
Im ersten Teil von „lesenswert" in Prag waren Denis Scheck, Daniel Kehlmann und David Schalko in Franz Kafkas Geburtsstadt unterwegs. Sie sprachen über Franz Kafkas Verhältnis zur Familie, zum Judentum und seine Arbeit in der Arbeiterunfallversicherung.
lesenswert auf Kafkas Spuren: Teil eins
David Schalko ist der Regisseur der sechsteiligen ARD und ORF-Serie „Kafka“, Daniel Kehlmann hat das Drehbuch geschrieben. Das Drehbuch der Serie basiert auf der dreibändigen Biografie von Reiner Stach.
ARD-Serie „Kafka“, seit dem 20. März in der ARD Mediathek
ARD Mediathek Kafka
Franz Kafka (Joel Basman), geboren 1883 in Prag, ist ein komplizierter Mann: Mit den Frauen hat er es nicht leicht, ins Büro geht er ungern, und sein tyrannischer Vater Hermann (Nicholas Ofczarek) macht ihm das Leben schwer.
David Schalko, 1973 geboren, wuchs in Wien auf und arbeitet als Autor und Regisseur. Er entwickelte zahlreiche Fernsehformate und wurde z.B. durch „Sendung ohne Namen“ bekannt. Für einige seiner Filme und Serien, darunter „Aufschneider“, „Altes Geld“ und „Ich und die Anderen“ erhielt er internationale Preise.
Sein 2021 erschienener Roman „Bad Regina“ erklomm mehrere Bestsellerlisten. Zuletzt führte er Regie bei der sechsteiligen ARD- und ORF-Serie „Kafka“.
Einsteigen bitte! Eine Fahrt durch Prag
In einer historischen Tram erkunden Daniel Kehlmann, Denis Scheck, David Schalko und das "lesenswert"-Team Prag. Auf dem Weg zum Neuen Jüdischen Friedhof der Stadt, dort, wo Franz Kafka begraben ist, sprechen sie über die Beziehungen des Schriftstellers.
Wird über Kafkas Liebesleben gesprochen, dreht es sich meist um drei Frauen: Milena Jesenská, Felice Bauer und Dora Diamant. Auch in der ARD-Serie sind drei Folgen nach den Partnerinnen benannt.
An Franz Kafkas Grab
Wie stellt man den Tod eines Schriftstellers dar?, fragten sich Kehlmann und Schalko in den Vorbereitungen zur ARD-Serie "Kafka".
An Franz Kafkas Grab, das in Prag täglich von vielen Touristen und Touristinnen besucht wird, erzählen sie von dieser Herausforderung.
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Vor hundert Jahren, am 3. Juni 1924 starb Franz Kafka, einer der wichtigsten Autoren des 20. Jahrhunderts. Bis heute haben seine Texte nichts von ihrer Faszinationskraft verloren. In beeindruckenden und nicht leicht zu vergessenden Bildern schildert er das Erleben der Menschen in der modernen Gesellschaft mit ihrer Absurdität und Undurchschaubarkeit: Das Adjektiv „kafkaesk“ hat sogar in die deutsche Sprache Eingang gefunden. Der Biograph Rüdiger Safranski schildert Kafkas Leben ganz aus seinem Schreiben heraus und bietet eine gut lesbare Kafka-Biographie samt Werkdeutung für alle.
Hanser Verlag, 240 Seiten, 26 Euro
ISBN 978-3-446-27972-8
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Rezension von Carsten Otte.
Rowohlt Verlag, 480 Seiten, 26 Euro
ISBN 978-3-498-00387-6