lesenswert mit Denis Scheck

Alain Claude Sulzer und Joshua Groß

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Denis Scheck

In „Doppelleben“ beschreibt Alain Claude Sulzer das Leben der Brüder Goncourt und deren Haushälterin Rose, die räumlich nah und doch so distanziert voneinander leben. In „Prana Extrem“ beschreibt Joshua Groß einen flirrenden Sommer in Tirol, in dem viel gekifft, gekichert und gelebt wird und die Frage, was real ist und was nicht, keine große Rolle mehr spielt.

Denis Scheck im Gespräch mit Alain Claude Sulzer

Der Epochenroman „Doppelleben“ beschäftigt sich mit Paris im Kaiserreich und blickt auf das, was sich hinter verschlossenen Türen abspielt. Im Zentrum der Handlung stehen die Brüder Edmond und Jules de Goncourt, bedeutende Schriftsteller und heute noch durch den nach ihnen benannten Literaturpreis Goncourt Prix bekannt sind.

Die Geschwister führen ein gutes bürgerliches Leben, verkehren in Pariser Künstler-Kreisen und beobachten dort alle Geschehnisse mit großer Sorgfalt. Gleichzeitig übersehen sie völlig, was sich in ihrem eigenen Haus abspielt: das Leben ihrer Haushälterin Rose, die viel weniger privilegiert mit ihren eigenen Schwierigkeiten zu kämpfen hat.

Über Alain Claude Sulzer

Alain Claude Sulzer, geboren 1953, ist als Schriftsteller, Journalist, Übersetzer und Herausgeber tätig. Er lebt in Basel, in Vieux Ferrette im Elsass und in Berlin. Mit seinem 2004 erschienenen Roman „Ein perfekter Kellner“ hat er international auf sich aufmerksam gemacht und gewann verschiedene Auszeichnungen, unter anderem den Preis der Schillerstiftung.

Seitdem hat er weitere Romane veröffentlicht und schreibt regelmäßig für die Neue Zürcher Zeitung.

Mit Joshua Groß in der Herzog-August-Bibliothek

In der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel trifft Denis Scheck auf Joshua Groß, um über dessen neuen Roman „Prana Extrem“ zu sprechen.

Der gleichnamige Erzähler Joshua verbringt mit seiner Freundin Lisa den Sommer in Tirol und trifft dort auf Michael, ein Nachwuchstalent im Skispringen, bei dem sie kurzerhand einziehen. Die ungewöhnliche Wohngemeinschaft wächst weiter, während die Linie zwischen Realem und Fantastischem immer mehr verschwimmt.

Die Vorbereitung auf den Skisprungwettbewerb, die magische Vermehrung von Riesenlibellen, der gemeinsame Konsum von Cannabis und das alltägliche Lutschen von Chupa Chups erschaffen eine flirrende Atmosphäre, die sich auch in der Sprache des Buches widerspiegelt. Joshua Groß schreibt autofiktional über die Zerstörung des Planeten, Verbundenheit und das Lebensgefühl der 30-Jährigen.

Über Joshua Groß

Joshua Groß, 1989 geboren, studierte in Nürnberg Politikwissenschaft, Ökonomie und Ethik der Textilkulturen. Er veröffentlichte schon mehrere Romane. Seine Werke wurden mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Anna Seghers-Preis 2019. Für seinen 2018 veröffentlichten Roman „Flexen in Miami“ erhielt er 2021 den Förderpreis des Friedrich-Hölderlin-Preises der Stadt Bad Homburg.

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