Das neue staatliche Siegel zur Kennzeichnung von Tierhaltungsbedingungen wird im Frühherbst in Deutschland verpflichtend eingeführt. Zuerst nur für Schweinefleisch – Schwein hat derzeit am Markt den größten Anteil. Die Kennzeichnung gilt für unverarbeitetes Fleisch, das im Supermarkt, in Fleischereien und im Online-Handel verkauft wird.
Neben der geplanten Tierhaltungskennzeichnung haben bereits auf dem Fleischmarkt eingeführten Kennzeichnungen – wie vielfach im Biosegment geschehen – Bestand.
Zahlreiche Biolabel sichern übrigens höhere Standards zu als es die EU-Ökoverordnung - also Stufe fünf bei der oben erläuterten staatlichen Kennzeichnung, fordert. 2024 soll das geplante Label, das bisher nur Schweinefleisch (Mast) umfasst, auf weitere Tierarten ausgedehnt und auch bei verarbeitetem Fleisch eingeführt werden.
Bessere Information zu artgerechter Haltung Bewusster Fleischkonsum mit dem Tierwohllabel
Eine deutliche Mehrheit der Verbraucher ist bereit, mehr zu bezahlen, für Fleisch aus artgerechter Tierhaltung bei eindeutiger Kennzeichnung.
Stall oder Freilandhaltung? Fleischkennzeichnung für mehr Transparenz
Seit Jahren möchte die Bundesregierung ein neues Tierwohllabel einführen. Nun kommt der Lebensmitteleinzelhandel mit einer neuen Fleischkennzeichnung auf den Markt.
Fleischlabel für mehr Tierwohl Was taugen die neuen Tierschutzlabel?
Zwei Drittel der Fleischwaren werden im Supermarkt oder Discounter gekauft. Umfragen bestätigen immer wieder, dass die meisten Menschen durchaus bereit sind, etwas mehr für Fleisch und Wurst zu bezahlen, wenn die Produkte aus einer tierfreundlichen Haltung stammen. – Nur wenn man nicht gleich sehr viel teureres Bio-Fleisch kaufen will, dann ist das gar nicht so leicht.
Friedrich Mülln | Tierschützer Macht grausame Massentierhaltung sichtbar
Friedrich Mülln macht Grausamkeiten in der Massentierhaltung sichtbar. Er ist Chef der Soko Tierschutz, die zahlreiche Fälle publik gemacht hat, wie z. B. im vergangenen Jahr die Tierquälerei auf einem Unterallgäuer Milchviehbetrieb. Videos zeigten, wie Tiere getreten und geschlagen werden. Ermittlungen auf weiteren Höfen folgten. Und von Juli 2019 bis Mitte Juni 2020 wurden in 123 Betrieben im Landkreis Unterallgäu Verstöße entdeckt. Seit 2013 gibt es die Soko Tierschutz. In versteckten Filmaufnahmen zeigt sie, wie z. B. Puten lebendig in Tonnen entsorgt werden oder wie Rinder bei vollem Bewusstsein aufgeschlitzt werden. Friedrich Müllns Vater arbeitete in der Fleischindustrie und erzählte ihm früher, wie abscheulich es dort zugehe. Friedrich Mülln sagt über sich: „Ich bin kein extremer Tierliebhaber, sonst würde ich zerbrechen."