Südwestpfalz

Rosige Aussichten beim Wandern auf der Mainau-Tour

Stand

Die Mainau-Tour ist 8 Kilometer lang, 161 Höhenmeter müssen auf ihr bewältigt werden und sie dauert etwa 2 1/2 Stunden. Es ist eine mittelschwere Wanderung, für die festes Schuhwerk empfehlenswert ist. Auch Hunde können diesen Weg, der zu 80 Prozent im Schatten liegt, gut bewältigen. Deswegen ist die Mainau-Tour auch im Sommer gut zu wandern. Tipp: Den Rosenort Schmitshausen sollte man jedoch in der Mittagshitze meiden.

Video herunterladen (137,1 MB | MP4)

Die Mainau-Tour bei Wallhalben in der Südwestpfalz ist voller Abwechslung. Erst seit März gibt es diesen Wanderweg im Pfälzer Mühlenland. Auf stillen und manchmal geheimnisvollen, verschlungenen Pfaden führt er bis in 10.000 Jahre alte Vergangenheit, durch meist schattige Wege und in ein kleines Rosenparadies.

Wegweiser der Mainau-Tour. (Foto: SWR)
Seit März 2023 ist die "Mainau-Tour" für Wanderungen erschlossen. Bild in Detailansicht öffnen
Ein blühender Garten vor einem Haus in Schmitshausen. (Foto: SWR)
Ein Rosenparadies - dafür ist die Insel Mainau im Bodensee bekannt. Das Dörfchen Schmitshausen in der Südwestpfalz, durch das die Tour verläuft, pflegt freundschaftliche Beziehungen zu den Herren der Blumeninsel, der Grafenfamilie Bernadotte. Daher auch der Name "Mainau-Tour". Bild in Detailansicht öffnen
Eine Statue mit der Inschrift "Der Rose zugetan, den Menschen Freund". (Foto: SWR)
Für Ihr Engagement im "Rosendorf" haben die Schmitshausener 1996 eine Auszeichnung erhalten. Die Blühflächen werden auch heute noch liebevoll gepflegt. Bild in Detailansicht öffnen
Bewachsene Felsen am Rand der "Mainau-Tour". (Foto: SWR)
Weite Strecken der "Mainau-Tour" führen über Waldwege. Bewachsene Felsformationen regen die Phantasie an. Bild in Detailansicht öffnen
Unter Bäumen stehen die Tische der Kneispermühle. (Foto: SWR)
Nach einer schönen Wanderung wartet am Ende der "Mainau-Tour" der Ausschank der Kneispermühle auf durstige Wanderer. Bild in Detailansicht öffnen

Ausgangspunkt der Wanderung ist die märchenhafte, alte Kneispermühle. Von dort geht es entlang eines schmalen Felsenpfades zunächst kurz bergauf. Nach drei Kilometern erreichen Wandernde Schmitshausen - das Rosendorf der Pfalz ist zugleich der höchste Punkt der Tour und liegt auf knapp 400 Metern Höhe. Ein einzigartiges Dorf. Überall blühen Rosen: am Wegesrand, in den Gärten, auf den Plätzen.

Nach dem Abstecher in das schöne Rosengärtchen geht es im Anschluss steil bergab. Im Tal wartet eine historische Tränke, die einst auch als Waschbrunnen zum Wäsche waschen genutzt wurde. Schmale, verschlungene Pfade führen auf dem weiteren Weg zu einem besonderen Platz: Um einen alten Stein auf einem mächtigen Felsen wurde ein ungewöhnlicher Rastplatz mit Holzbänken, Geländer und schönem Ausblick gestaltet. Einst war hier wahrscheinlich eine Opferstätte der Kelten. Ein mystischer Ort: der Keltenfelsen, der von anderen auch Hirtenfelsen genannt wird. Nur wenige hundert Meter entfernt findet sich ein Jahrtausende alter Wohnplatz von Steinzeitmenschen. Man kann ihn immer noch erahnen. Die uralte Höhle liegt nahezu unverändert im Fels.

Im großen Bogen geht es anschließend zurück zur Kneispermühle. Nach etwas mehr als zwei Stunden Wanderung ist die Einkehr auf der großen Terrasse ein weiteres Highlight. Zu moderaten Preise gibt es typische Pfälzer Spezialitäten. Deftige, große Portionen. Von Saumagen über Leberknödel bis zum Wurstteller. Eine besondere Spezialität ist der sogenannte Molli. Eine große Bullette aus Schweinehack. Wer es mag, bekommt sie sogar roh serviert. Seit mehr als 70 Jahren wird die Kneispermühle in Familienhand geführt. Jeden Donnerstag ist Schlachtfest.

Stand
AUTOR/IN
SWR Fernsehen