Fahrsicherheitstrainings mit Camper und Co.

So fahren Sie sicher mit dem Wohnmobil in den Urlaub

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Wohnmobile liegen voll im Trend und erleben einen echten Boom. Im April 2021 wurden rund 8.500 Wohnmobile zugelassen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht dies einem Zuwachs von 92,7 Prozent. Kein Wunder, denn Camper und Co. versprechen gerade in Zeiten der Pandemie Unabhängigkeit im Urlaub. Doch so ein großes Fahrzeug fährt sich anders ein als ein PKW. Deshalb empfiehlt sich vor der ersten Fahrt ein Fahrsicherheitstraining.  

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Vor dem Kauf eines Wohnmobils: Führerschein checken 

Wer noch einen alten Führerschein der Klasse drei besitzt, darf Fahrzeuge bis zu 7,5 Tonnen Gesamtmasse fahren. Mit dem neuen Führerschein der Klasse B dagegen sind nur Fahrzeuge bis zu 3,5 t erlaubt. Das sollte man vor dem Kauf eines Wohnmobils wissen. 

Wie man mit einem Campingfahrzeug die Kurven kriegt 

Bei einem großen Fahrzeug entwickeln sich in den Kurven Fliehkräfte: Es wankt nach links und rechts. Solche Wankbewegungen lassen sich durch geschicktes und rechtzeitiges Lenken besser kontrollieren. Das kann man lernen.

Wohnmobil auf Straße (Foto: SWR)
Viele Fahrer und Fahrerinnen neigen dazu, zu viel zu lenken - dadurch werden die Kurven noch enger gefahren und die Fahrdynamik nimmt weiter zu. Das ist besonders gefährlich, wenn es bergab geht.  

Camper und Co. erfordern Bremsen mit Gefühl  

Es kostet Überwindung, bei einer Gefahrenbremsung mit voller Kraft ins Pedal zu treten. Da sollte man ein paarmal trainiert haben, auch, damit man wirklich genug Kraft auf das Pedal gibt. Wichtig ist, dass der Fahrersitz dabei nicht zu sehr nach hinten geneigt ist. Sonst kann man sich beim Bremsvorgang nicht abstützen  

Bei einem Halt vor einer Ampel beispielsweise sollte kurz vor Stillstand der Pedaldruck noch einmal kurz verringert werden, bevor das Bremspedal ganz durchgetreten wird und das Fahrzeug zum Stehen kommt. Das verhindert einen brutalen Stopp, bei dem die Ladung in den Schränken scheppert.  

Tipps zum Einparken und Rangieren mit dem Wohnmobil 

Viele Campingfahrzeuge haben heute eine Rückfahrkamera. Doch es geht auch ohne. Auf die Spiegeleinstellung kommt es dabei an. Ein häufiger Fehler: Die Spiegel sind so eingestellt, dass Fahrer und Fahrerin Dreiviertel des Fahrzeugs im Blick haben - und nicht das Umfeld. Im Zweifel beim Einparken von der Reisebegleitung einweisen lassen. Und langsam fahren – am besten mit Standgas in die Parklücke rollen lassen. Wie beim LKW gibt’s auch bei Wohnmobilen einen toten Punkt.  

Wohnmobil von hinten (Foto: SWR)
Wohnmobilbesitzer sollten die Abmessungen ihres Fahrzeuges genau kennen, dass kann beispielsweise bei Brücken sinnvoll sein.

Wie sich ein Campingfahrzeug auf der Autobahn verhält 

Ein Wohnmobil mit mehr als 3,5 Tonnen Gesamtmasse darf - wie ein LKW - maximal 80 km/h fahren. 

Große Fahrzeuge auf der Überholspur schieben nicht selten eine "Windblase" vor sich her. Dieser Winddruck reicht aus, um ein Wohnmobil einen halben bis einen Meter zur Seite zu schieben. Das geschieht ganz plötzlich. Wer sich dessen bewusst ist, kann sich auf rechtzeitiges Gegensteuern einstellen. 

Schwere Gegenstände sollten im Camper immer unten verstaut werden. Oben gelagerte Dinge können die Wankbewegungen des Fahrzeugs in Kurven deutlich verstärken.  

So lernen Wohnmobilisten, ihr Fahrzeug zu beherrschen 

Viele Wohnmobil-Händler bieten ein Training oder eine kurze Einführung an. Aber auch Organisationen wie der ADAC haben solche Trainings im Angebot als Gruppen- oder Einzelunterricht. 

Gerade für Wohnmobileinsteiger ist ein solches Fahrtraining sinnvoll. Denn: Kurvenfahren, Bremsen und Rangieren im großen Fahrzeug will gelernt sein.   

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SWR Fernsehen