Leichtsinn hat oft Konsequenzen

Das sind die häufigsten Gründe für Badeunfälle

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Das warme Wetter zieht die Menschen ans Wasser. Und so steigt mit Sommerbeginn auch die Zahl der Badeunfälle im Land – oftmals mit tödlichem Ausgang. Im vergangenen Jahr starben in Rheinland-Pfalz zehn Menschen im Wasser. Die Ursachen für die zahlreichen Badeunfälle: Leichtsinn und Selbstüberschätzung, aber auch die hohe Zahl an Kindern, die nicht richtig schwimmen können.

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Laut DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) beherrschen 60 Prozent der Grundschüler*innen das Schwimmen nicht ausreichend. Das Problem: Die wenigen Schwimmkurse sind hoffnungslos überfüllt. Ausbilder*innen gäbe es genug, doch immer mehr Bäder schließen. Weiteres Problem: Bäder müssen laut Sportförderungsgesetz – anders als zum Beispiel Fußballplätze – den Vereinen nicht kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Auf SWR-Anfrage teilt das zuständige Innenministerium mit, dass keine Gesetzesänderung geplant sei.

Die DLRG weist in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass ein "Seepferdchen"-Abzeichen nicht automatisch bedeute, dass ein Kind wirklich selbstständig schwimmen könne. Das gilt erst ab dem Schwimmabzeichen in Bronze.

"Stilles Ertrinken" große Gefahr bei Kleinkindern

Kleine Kinder können schon in wenige Zentimeter hohem Wasser ertrinken. Der Grund: Bei ihnen kann sich die Stimmritze bei Wasserkontakt noch krampfartig verschließen und sie ersticken. Oft können auch größere Kinder bei Gefahr nicht auf sich aufmerksam machen, weil ihnen die Kraft fehlt oder die Angst sie lähmt. Ein "stilles Ertrinken" droht. Deshalb sollten Eltern ihre Kinder nie unbeaufsichtigt lassen, bis sie richtig schwimmen können.

Bietet Sicherheit: Die DLRG hat ein Auge auf das Geschehen im Wasser (Foto: SWR)
Bietet Sicherheit: Die DLRG hat ein Auge auf das Geschehen im Wasser.

Notlagen im Wasser: Richtiges Verhalten für Retter

Wer jemanden im Wasser in einer Notlage sieht, sollte sofort einen Notruf absetzen. Retterinnen und Retter sollten weiter versuchen, dem Ertrinkenden einen Rettungsring oder einen anderen schwimmfähigen Gegenstand zuzuwerfen. Das kann auch eine verknotete Poolnudel (verknotet lässt sie sich besser werfen) oder eine leere Kühlbox sein. Achtung: Gegenstände nicht auf den Kopf werfen!

Es gilt außerdem: Niemand ohne entsprechende Ausbildung sollte selbst Rettungsschwimmer spielen. Menschen, die um ihr Leben kämpfen, ziehen Helfende in ihrer Panik oft selbst mit unter Wasser. Ausgebildete Rettungsschwimmer können sich befreien, Laien nicht. Deshalb gilt: Vom Opfer Abstand halten, das Opfer beruhigen und aus einer gewissen Entfernung mit einem Rettungsring oder Ähnlichem helfen. Ganz wichtig: Baden im Rhein, planschen am Ufer oder gar Schwimmen ist lebensgefährlich – insbesondere bei Niedrigwasser, da dann die tiefe Fahrrinne nur knapp vom Ufer entfernt ist.

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