Lebenswichtiges Nahrungsmittel mit Nebenwirkungen

Salz - auf die Menge kommt es an

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Ob als feine Prise, frisch gemahlen oder als grobe Körnchen: Salz verleiht so gut wie jedem Gericht Geschmack und ist für viele deshalb unverzichtbar. Doch zu viel Salz ist ungesund – zu wenig hat aber auch schlimme gesundheitliche Folgen.

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Darum braucht der Mensch Salz

Salz ist lebenswichtig. Je nach Körpergröße braucht der Mensch einen Salzvorrat von 150 bis 300 Gramm. Salz enthält nämlich wichtige Mineralstoffe, die unser Körper braucht.

  • Das Mineral heißt chemisch Natriumchlorid – kurz NaCl.
  • Es besteht aus Natrium und Chlorid-Ionen.
  • Natrium hat eine wichtige Funktion in unserem Körper. Es ist beteiligt am Knochenaufbau, bindet Wasser im Körper, beeinflusst den Blutdruck.
  • Außerdem ist es unersetzlich für die Funktion unserer Nervenzellen und Muskeln.
  • Chlorid braucht der Körper zur Verdauung von Speisen.

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt eine Tagesmenge von fünf Gramm Salz, um den Salzvorrat im Körper aufrecht zu erhalten. Fünf Gramm Salz entsprechen etwa einem Teelöffel. Ein Erwachsener in Deutschland nimmt durchschnittlich acht bis zehn Gramm zu sich und das kann gesundheitliche Folgen haben.

Diese gesundheitlichen Folgen kann falscher Salzkonsum auslösen

Sowohl zu viel als auch zu wenig Salzkonsum kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Zu viel Salz führt mittelfristig zu einem zu hohen Blutdruck, zu Schlaganfällen, zu Herzinfarkten.

Zurückzuführen ist der hohe Salzkonsum nicht alleine auf das Nachsalzen von Gerichten, sondern insbesondere auf den hohen Salzgehalt in den Grundnahrungsmitteln wie Brot, Käse und Wurst oder Fertigprodukten. Hier einige Beispiele:

  • Rahmspinat: 1,5 Gramm pro Portion,
  • Fertigpizza: 4 Gramm pro Fladen
  • Toast: Ein Gramm Salz in drei Scheiben.

Dazu ein paar Frühstücksbilder aus unserer Redaktion - inklusive Salzgehalt:

Toast: 1 g Salz (Foto: SWR)
3 Scheiben Toast: 1 g Salz Bild in Detailansicht öffnen
Cornflakes: 1,2 g Salz (Foto: SWR)
Cornflakes: 1,2 g Salz Bild in Detailansicht öffnen
Erdnussbutterbrötchen: 2,1 g Salz (Foto: SWR)
Erdnussbutterbrötchen: 2,1 g Salz Bild in Detailansicht öffnen
Fleischwurstbrötchen: 2,8 g Salz (Foto: SWR)
Fleischwurstbrötchen: 2,8 g Salz Bild in Detailansicht öffnen
Salamibrötchen: 2,9 g Salz (Foto: SWR)
Salamibrötchen: 2,9 g Salz Bild in Detailansicht öffnen

Ernährungsmediziner empfehlen deshalb, beim Kauf von Fertigprodukten auf den Salzgehalt in der Nährwerttabelle zu achten und vor dem Nachsalzen eines Gerichtes zunächst einmal zu probieren.

Doch auch zu wenig Salzkonsum kann schwerwiegende Folgen haben. Insbesondere ältere Menschen essen und trinken oft zu wenig, das kann zu Natriummangel führen.

Das führt von Abgeschlagenheit über Müdigkeitsgefühle und Muskeltonusverlust bis zu komatösen Zuständen. Insbesondere an heißen Sommertagen oder bei Durchfall und Erbrechen erleben Senioren typische Situationen, wo Salzverlust zum Problem werden kann.

Der Arzt empfiehlt deshalb insbesondere an heißen Sommertagen viel zu trinken, damit der Mineralsstoffwechsel in der Balance bleibt.

So wird Salz in der Lebensmittelindustrie verwendet

Kochsalz wird häufig in der Lebensmittelindustrie eingesetzt. Es ist ein sehr preiswerter Geschmacksträger und wird oft als Konservierungsmittel eingesetzt. Bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz weiß man, dass Anbieter, wenn sie viel Salz einsetzen, an teureren Zutaten, wie beispielsweise Kräutern, sparen können. Darüber hinaus hat Salz die Fähigkeit, Flüssigkeit zu binden.

  • Wenn in einem wasserreichen Lebensmittel durch Salz Wasser gebunden wird, gibt es weniger freies Wasser, das Mikroorganismen, Bakterien oder Pilzen zur Verfügung steht, um sich dort anzusammeln.
  • Dieser Prozess im Nahrungsmittel verhindert die Schimmelbildung von Lebensmitteln und macht sie länger haltbar.

Viele Grundnahrungsmittel, wie Brot, Wurst oder Käse sowie Fertigprodukte, wie Fertigpizza, Rahmspinat oder Knabbereien, haben einen hohen Salzgehalt.

Susanne Umbach von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz (Foto: SWR)
Beim Essen ist die tägliche Höchstmenge der Salzaufnahme schnell überschritten, weiß Susanne Umbach von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.

"Wenn ich drei bis vier Scheiben Brot am Tag verzehre, habe ich damit ein Viertel der täglichen Salzmenge, die als gesund empfohlen wird, verzehrt. Wenn ich zusätzlich ordentlich Wurst oder Käse drauf gebe, summiert sich die Salzaufnahme einfach auf."

Die Expertin empfiehlt Verbrauchern deshalb, auf salzarme Varianten zurückzugreifen.

  • Statt zu Salami oder rohem Schinken zu greifen, wäre beispielsweise gekochter Schinken oder Putensalami, die weniger Salz enthalten, vorteilhafter.
  • Bei Käsesorten setzt man besser auf Frischkäse, Mozzarella oder Emmentaler statt auf salzreichen Schafskäse oder Gouda.

Deshalb sollte man überteuerte Spezialsalze mit Vorsicht genießen. Es gibt eine Reihe von Spezialsalzen, die beispielsweise an der Farbe erkennbar sind. Das Himalayasalz wird an manchen Stellen mit einer gesundheitsfördernden Wirkung beworben. Ihm wird die heilende Wirkung von Atemkrankheiten oder Krämpfen zugesprochen. Diese Wirkung ist allerdings weder bewiesen noch nachvollziehbar und darf demzufolge so nicht beworben werden, so die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.

So kann man ein Zuviel an Salz im Essen vermeiden

Spitzenkoch Philipp Stein aus Mainz (Foto: SWR)
Spitzenkoch Philipp Stein aus Mainz: Wer selbst kocht, hat die Sache mit dem Salz in der Hand.

Anstelle von Salz auf Säure oder Kräuter setzen, rät Kochprofi Philipp Stein:

"Wenn wir relativ viel Säure drin haben oder Essig, dann haben wir das Gefühl, dass es salziger schmeckt, obwohl es nicht so ist. Das heißt, je mehr Säure ich im Gericht habe, desto weniger Salz brauche ich."

Der Koch empfiehlt für einen leicht zwieblig-würzigen Geschmack ein wenig Schnittlauch, Petersilie und ein wenig Liebstöckl fein hacken und dem Quark unterzurühren. Um dem ganzen noch ein wenig Frischekick zu verleihen, einfach ein wenig Zitronenabrieb und frisch gepressten Zitronensaft hinzugeben und umrühren.

Auch bei gekochtem Gemüse kann man auf Salz verzichten, wenn man es mit leicht angeschwitzten Schalotten und ein paar Butterwürfeln in wenig Flüssigkeit, zum Beispiel Gemüse- oder Geflügelbrühe oder Wasser, für etwa fünf bis sieben Minuten dünstet. Zwischendurch umrühren und mit einem Deckel abdecken

Wenn Gemüse im eigenen Fond gart, entwickelt es viel mehr Eigengeschmack. Mehr Eigengeschmack sorgt für das Gefühl, weniger von etwas anderem zu brauchen, zum Beispiel Salz.

Fazit

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