Ein Film von Bernd Schwab
Schweigen-Rechtenbach liegt in der Südpfalz, direkt an der Grenze zu Frankreich. Rund 1.400 Menschen sind in der Doppelgemeinde zu Hause. Der etwas kleinere, deutlich weniger bekannte Ortsteil ist Rechtenbach. Das Dorf hat eben keinen Tourismusmagneten wie es die Schweigener haben mit ihrem Deutschen Weintor. Das hat allerdings auch seine Vorteile, geht es in Rechtenbach doch insgesamt beschaulicher zu.
Das trifft besonders auf die Talstraße zu, eine Straße, an der die meisten achtlos vorbeifahren. Auf der Rückseite der Häuser fließt seit Menschengedenken der Rußbach vorbei – ganz versteckt, wie so viele schöne Dinge in der Talstraße von Rechtenbach. Denn wer genauer hineinschaut, entdeckt viele alte, teils hübsch restaurierte Häuser.
Eines gehört Familie Ehrhardt. Vor mehr als 20 Jahren hat die Chefin des Hauses angefangen, Gästezimmer und Ferienwohnungen zu vermieten. Sie wollte Beruf und Kinder unter einen Hut bringen. Nach einigen Jahren konnte sie mit ihrem Mann auch das Haus gegenüber erwerben. Mit viel Herzblut und Eigeninitiative sind dort außergewöhnliche, teils behindertengerechte Wohnungen entstanden, was man von außen gesehen so nicht vermuten würde.
Genau das macht die Talstraße aus – es lohnt sich, hinter die Fassaden und Häuser zu schauen. Das gilt auch für den Salon Martina. Der Bedienraum hat in etwa die Größe einer Garage – und genau das war er auch früher.
Etwas versteckt liegt auch die Brennerei Zangmeister. Die ist fest in Frauenhand. Tanja Zangmeister hat sie von ihrem Vater übernommen. Ihre Produkte räumen regelmäßig Preise bei Verkostungen ab. Was fehlt, ist die Laufkundschaft, denn nur selten verirrt sich potentielle Kundschaft hierher. Doch Tanja Zangmeister hat aus der Not eine Tugend gemacht. Mehrmals in der Woche bepackt sie ihren mobilen Verkaufsstand und fährt dorthin, wo richtig was los ist – ans Deutsche Weintor nach Schweigen.
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Schweigen-Rechtenbach in Bildern
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