Ein Film von Andreas Bernardi
Oberhoppen ist ein Ortsteil von Neustadt an der Wied und liegt leicht versteckt in einer weit gestreckten Flussbiegung. Rund siebzig Menschen sind hier Zuhause.
Mensch und Natur leben im Tal in einer Art Mikroklima, schmunzeln manche Oberhoppener. Wenn über den Gipfeln des umliegenden Westerwalds die Stürme fegten, ginge unten im Tal nicht mal ein laues Lüftchen, behauptet ein Einheimischer mit verschmitztem Blick. Eine charmante Umschreibung für Gelassenheit?
Der Nachteil: Im Sommer trage die Wied kaltfeuchte Luft in die Senke, dafür seien die Einwohner ausgesprochen warmherzig und trocken im Humor. Und den brauchen die Oberhoppener derzeit.
Ohne ist die Verkehrssituation durch Sperrung der Wiedbrücke kaum durchzuhalten. Schlimmer, als die extra Fahrzeit der weiten Umleitung, ist für das Dorf das Schicksal "ihrer" Brücke: Die historische Hängebrücke ist zum Wahrzeichen ihres Kleinods geworden und droht zu verschwinden.
Am ersten Aprilwochenende sind diese Sorgen Nebensache. Ein Paar aus Oberhoppen heiratet, das ganze Dorf ist dabei. Infolge wird es laut und eng auf der Straße. Und danach plötzlich menschenleer und totenstill, weil die Hochzeitsgesellschaft zur Feier in ein Lokal außerhalb umzieht.
Allein fünf ganz besonderen Einwohnern der Gemeinde bringt jemand schnell das Abendessen vorbei, während die Hochzeitsgäste tafeln.
