Ein Film von Stefanie Fink
Im Nahetal, im Landkreis Birkenfeld, liegt die Gemeinde Hoppstädten-Weiersbach, die gerade ihr 50-jähriges Bestehen feiert.
Hoppstädten, mit etwa 2.500 Einwohnern der größere Ortsteil, lässt sich durchaus als Tor zur Welt bezeichnen: auf einem ehemaligen amerikanischen Militärstützpunkt haben sich rund um ein asiastisches Handelszentrum 600 Chinesen angesiedelt. Sie leben in Nachbarschaft mit den mehr als 2.000 Studenten am neu entstandenen Umwelt-Campus.
Auch "Im Pferch", so genannt nach der Einfriedung eines fränkischen Hofes und wohl die älteste Straße in Hoppstädten, kreuzen sich Lebenswege aus vielen Kulturen und Ländern. 22 Häuser stehen hier, von denen sich manche eng aneinanderkuscheln, und die ehemalige Synagoge, die jetzt als Wohnhaus dient. Die Nachbarschaft sei gut, bestätigen die Bewohner einhellig. Man setzt sich oft zusammen und bespricht dies und das – Geschichten aus aller Welt. Das gelbe Haus am unteren Ende der Straße soll während des 30-jährigen Kriegs einen schwedischen Kanzler beherbergt haben. Der italienische Gebrauchtwagensammler mit dem wildromantischen Vorgarten lässt sich nur selten blicken. Und das "Kneipchen", das schon seit Jahren leersteht, haben unlängst Chinesen gekauft.
Die nette Amerikanerin aus dem Eckhaus können die landschaftlichen Reize der Heimat (Florida!) nicht mehr verlocken. Sie will für immer "Im Pferch" bleiben. Gleiches gilt für die indische Familie vom hinteren Ende der Straße, die ein gutgehendes Restaurant im Gemeindezentrum betreibt. "Namaste" bedeutet auf Hindi so viel wie "Willkommen". Ein Gruß, der in der Vergangenheit leider nicht für alle in der Straße galt. Die Familie des Rabbiners wurde von hier deportiert, woran seit kurzem ein Stolperstein vor der ehemaligen Synagoge erinnert.