Mühlenaustraße in Limbach

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Ein Film von Lutz Näkel

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Unser Dorf soll schöner werden, Unser Dorf hat Zukunft – bei all diesen Wettbewerben räumt Limbach im oberen Westerwald regelmäßig erste Preise ab. Völlig zu Recht, denn das Dorf ist außergewöhnlich hübsch. Die Mühlenaustraße ist von allen Straßen Limbachs vielleicht die allerschönste. Unten überquert sie das Flüsschen Nister. Die Steinbrücke steht seit dem 19. dort und ist heute denkmalgeschützt. Von der Brücke aus führt die Straße zunächst an der Aue entlang, die ihr den Namen gab, und dann stetig bergan.

In ihrem oberen Teil findet sich das Heimatmuseum von Limbach. Hier ist all das gesammelt, was früher für das Leben im Dorf wichtig war: Von alten Bauernmöbeln über landwirtschaftliche Geräte bis hin zu den ersten Telefonen und Radios. Eine Besonderheit hier ist das Nekrologium, das Totenbuch von Limbach. Es beinhaltet Lebensläufe der verstorbenen Limbacher und Fotos, von den Menschen - und ihren Gräbern. „Denn auch die werden ja eines Tages verschwunden sein“, sagt Heinz Leyendecker. Der Altbürgermeister kümmert sich um das Museum und weiß alles über die Geschichte der Mühlenaustraße.

An deren schwärzesten Tag kann er sich noch selbst erinnern: Es war am 12.März 1945, als ein amerikanischer Bomber seine Last über dem Dorf ablud. Ein Notabwurf, die Bomben waren noch nicht scharf gemacht. Trotzdem forderte eine davon im Haus Nr. 10 zwei Todesopfer, eine Mutter und ihr kleiner Sohn wurden von dem Projektil erschlagen. Ironie des Schicksals: Die beiden kamen aus Berlin und hatten in Limbach Schutz vor dem ständigen Bombenhagel gesucht…

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AUTOR/IN
SWR Fernsehen