Hauptstraße in Schwabsburg

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Ein Film von Harald Hort

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Ort Schwabsburg (Foto: SWR, SWR -)

Schwabsburg ist ein kleines rheinhessisches Dorf mit einem großen Bergfried. 2007 feierten die Schwabsburger den 750. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung. Doch schon viel früher lebten hier in den sanften Hügeln oberhalb von Nierstein Menschen: Vor einigen Jahren entdeckte man bei Bauarbeiten die Reste einer römischen Töpferei aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. Die Römer haben wohl auch die ersten Weinstöcke gepflanzt. Seitdem spielt der Rebensaft im Ort eine wichtige Rolle. Schwabsburg hat eine Reihe von Weinmajestäten hervorgebracht.

Hauptstraße in Schwabsburg (Foto: SWR, SWR -)

Zu Beginn des 13. Jahrhunderts bauten die Staufer eine Burg, von der sich allerdings nur der kantige, weithin sichtbare Turm erhalten hat. Er ist Schwabsburgs Wahrzeichen geworden. 1970 erfolgte die Eingemeindung nach Nierstein. Rund 1.400 Menschen leben inzwischen im Ortsteil Schwabsburg. Die mit Abstand längste Straße ist die Hauptstraße - über zwei Kilometer. Rund ein Drittel der gesamten Bewohner lebt hier. Entsprechend facettenreich sind die Berufe und Interessen der Menschen: Am einen Ende der Hauptstraße wohnt die Jugend-Weltmeisterin für Herrenfrisuren.

Straße in Schwabsburg (Foto: SWR, SWR -)

Gleich gegenüber lebt eine Kräuterspezialistin. In ihrem Garten züchtet sie fast vergessene Pflanzen, die man seit Urzeiten zum Färben von Wolle und Stoffen verwendete. Am entgegengesetzten Ende der Straße hat ein Metallbildner seine Werkstatt in der historischen „Alten Schmiede“. Sein bevorzugter Werkstoff ist Edelstahl, aus dem er moderne Skulpturen ebenso fertigt wie schicke Treppengeländer. Schließlich wohnt in der Mitte der Hauptstraße „Palermo-Hermann“, der Mann, der auf seinem Traktor die Strecke „Schwabsburg - Sizilien – Schwabsburg“ gefahren ist. Quer durch Europa, von März bis Mai, 5.500 Kilometer im 20km/h-Tempo!

Karte von Schwabsburg (Foto: SWR, SWR -)
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SWR Fernsehen