Friedhofstraße in Nister

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Ein Film von Utz Kastenholz

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Friedhofstraße (Foto: SWR, SWR -)

Im Tal der Großen Nister, ganz im Norden des Landes, liegt der Ort Nister. Die Westerwaldgemeinde hat etwa 1000 Einwohner. Es ist ein langgestrecktes Dorf an einem Südhang. Im Westen liegt die Friedhofstraße. Sie bekam erst 1962 diesen Namen und verband den Ort mit dem Friedhof. Hier, am westlichen Ortsende, kreuzt der Westerwaldsteig die Friedhofstraße. Kein Wunder, dass viele Wanderer über die Friedhofstraße einen Abstecher in den Ort machen.

Walter Leonhardt holt Eier (Foto: SWR, SWR -)

In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Straße zur Wohnstraße. Landwirtschaft spielt kaum noch eine Rolle. Ganz am Ende der Straße lebt noch ein pensionierter Landwirt, der nicht so ganz von seinem alten Beruf lassen kann, auch mit 76 Jahren nicht.
Bei Walter Leonhardt ist es ähnlich. Der Feierabendbauer hält sich auch mit über 80 noch Schafe und Hühner. Sohn und Schwiegertochter leben nebenan; auch der schon erwachsene Enkel. Er hat im Nachbardorf Arbeit als Schlosser gefunden, sein Vater ist als Fernfahrer ständig unterwegs. Carola Leonhardt hat es da besser: sie muss nur über eine Wiese gehen, um zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen. Sie arbeitet in einer Praxis für Physiotherapie.

Sperrmüllfest (Foto: SWR, SWR -)

Einmal im Jahr feiert man in Nister das Sperrmüllfest. Auch in der Friedhofstraße ist das ein Anlass, Tische und Bänke auf die Straße zu stellen und ein Straßenfest zu feiern. Gerd-Peter Becker, ein Lehrer, packt seine Gitarre aus, dann wird gesungen. Willi Engelbert zeigt seine gesammelten Filme aus vergangenen Tagen, die zeigen, wie man in den 70er Jahren in Nister gefeiert hat.
Nein, die Friedhofstraße heißt nur so. Wenn es keine Anlässe gibt zu feiern, dann bastelt man sich einen. Dann geht es in der Friedhofstraße sehr fidel zu.

Karte Nister (Foto: SWR, SWR -)
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SWR Fernsehen