Hauptstraße in Kuhardt

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Ein Film von Harald Hort

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Kuhardt_Ortskern (Foto: SWR, SWR -)

Kuhardt ist ein 1900–Seelen-Ort in der Pfalz. Und zwar ziemlich im Süden, zwischen B 9 und dem Rhein. Dort, wo die Pfalz am fruchtbarsten ist. Viele Menschen leben immer noch von der Landwirtschaft, aber nicht vom Wein. Ein anderes Genussmittel war bis vor kurzem ein bevorzugtes Anbauprodukt: Tabak. Viele Familien in Kuhard, auch in der Hauptstraße, bauten ihn an. Meist im Nebenerwerb. Während die Männer in der Ziegelei am Straßen-Ende arbeiteten, trockneten und sortierten die Frauen zuhause in den charakteristischen Tabakschuppen die Ernte.

Hauptstraße (Foto: SWR, SWR -)

Viele der Schuppen wurden inzwischen für Wohnzwecke umgebaut. Tabakanbau wird immer seltener. Schuld daran sind nicht zuletzt die auslaufenden Subventionen durch die Europäische Union. Wer wissen will, wie es zur Hochzeit der Tabakproduktion im Dorf aussah und mit welchen Werkzeugen das Kraut verarbeitet wurde, der muss das Heimat-Museum in der alten Schule, dem heutigen Rathaus direkt neben der Kirche besuchen. Liebevoll nachgestellte Alltagsszenen verdeutlichen das Leben der kleinen Leute zu beginn des vorigen Jahrhunderts.

Verkaufsfenster (Foto: SWR, SWR -)

Ganz aktuell die Arbeiten von Wolfgang Blanke. Der Maler hat sich schon vor Jahren ein altes Fachwerkhaus in Kuhardts Hauptstraße zurechtgemacht und darin ein kleines Atelier und großzügige Ausstellungsräume eingerichtet. Die Farben, mit denen Blanke arbeitet stellt er selbst her, aus verschiedenen Bindemitteln und bunten Pigmenten. Das ist sein Markenzeichen. Nur ein paar Häuser weiter läuft eine pfälzische Spezialität vom Band: Laugenbretzeln! In der ehemaligen Bäckerei Hamburger arbeitet immer noch eine Bretzel-maschine. Allerdings nur an Samstagen. Der Verkauf erfolgt gleich am Fenster der Backstube. Dort wartet eine lange Schlange von Fans auf das heiße Backwerk.

Karte Kuhardt (Foto: SWR, SWR -)
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SWR Fernsehen