Die Bewohner der Soonwaldstraße, die das Hunsrückdorf in einer eleganten Schlangenlinie durchzieht, müssen wie alle Menschen damit leben, dass ihr Dasein weniger beständig ist, dass ihr Leben durch eine dramatische Wendung aus den Fugen gerät. Oder auch nur, dass sie durch die Umstände ihre Arbeit, ihr Leben oder ihre Heimat plötzlich unter einem anderen Blickwinkel wahrnehmen. Eine Verunsicherung, die das Leben so mit sich bringt. Da ist der Mann, der durch einen schweren Unfall auf völlig neue Lebensbahnen kam und heute sogar sagt: Mein Leben und mein Blick auf die Welt ist so vielleicht reicher und interessanter geworden, als wenn es diesen Einschnitt nicht gegeben hätte.
Da ist die Frau, die aus Hergenfeld in die USA auswanderte, und nach mehr als zwanzig Jahren wiederkam: Ihr Blick auf die Welt und ihre Heimat hat sich verändert. Und da ist eine andere Frau, die alte, scheinbar wertlose Dinge in ihrer Umgebung besser wahrnimmt als viele andere. Und die sich so eine besondere eigene Perspektive auf diese Objekte und ihre Geschichten aneignet. Menschen mit ihren Blickwinkeln und Perspektiven – vor allem, wenn die sich verändern – das ist das Thema in der Soonwaldstraße in Hergenfeld.