Doch so klein der Ort sein mag, es gibt ein paar Dinge, die ihn von anderen unterscheiden. Da ist zum einen der ungewöhnliche Ortsname, der sich vermutlich vom lateinischen "Pratum" herleitet und auf eine weite Wiesenfläche hindeutet. Zum anderen ist Prath eine von drei katholischen Gemeinden inmitten einer protestantischen Region. Einem katholischen Pfarrer aus Prath widmete die Gemeinde eine eigene Straße. In der Pfarrer-Reuter-Straße steht passenderweise auch die kleine Dorfkirche.
Spuren des Pfarrers Reuter sucht man hier allerdings vergebens. Das Erbe des Wilhelm Reuter ist geistiger Natur: Als "Pfarrer-Dichter" hinterließ er vor allem Theaterstücke und Gedichte in Westerwälder Mundart. Das Schreiben war für ihn mehr als Zeitvertreib, es war eine Passion. Das verbindet ihn mit den Bewohnern der nach ihm benannten Straße. Deren Hobbys haben allerdings nichts mit Literatur zu tun, dafür aber mit Puppen, Eisenbahnen und Mineralien.
