Meist kommt er plötzlich und mit großer Wucht: Starkregen. In kürzester Zeit fallen große Mengen Wasser vom Himmel. Wer da im Auto unterwegs ist, dem kann es hinterm Steuer schon mal mulmig werden. Wo liegen die Gefahren? Wie verhalte ich mich richtig?
Was bei Starkregen auf der Straße zu beachten ist
Setzt der Starkregen ein und Sie sind noch mit dem Auto unterwegs, sollten sie folgende Punkte beachten:
- Runter vom Gas, auf 50 bis 20 Stundenkilometer abbremsen
- Wenn der Regen die Sicht nimmt: Autobahn verlassen und auf einem Parkplatz oder an einem höher gelegenen Ort warten, bis sich das Wetter beruhigt hat
- Seitenstreifen nicht blockieren. Der dient den Rettungsfahrzeugen. Achtung: Es besteht hier erhöhte Unfallgefahr bei schlechter Sicht!
- Nicht in Unterführungen warten. Hier sammelt sich das Wasser!
Wann ein hoher Wasserstand zum Problem wird
Je nach Höhe des Wassers gibt es bestimmte Regeln für Autofahrer zu beachten:
- Bis zu den Radmuttern: kein Problem
- Bis zur Türschwelle: Vorsicht! Normalerweise tritt das Wasser nicht in den Fahrerraum ein. Wer aber bei diesem Wasserstand weiterfährt, riskiert, dass das Auto stehen bleibt. Der Motor könnte Wasser ziehen. Auf keinen Fall sollte nach Kontakt mit Wasser der Motor angelassen werden. Es könnte zu Kurzschlüssen kommen.
- Bis zum Türgriff: höchste Zeit, das Auto zu verlassen! Bei einem Wasserstand von einem Meter kann ein Auto weggerissen werden, wenn es keinen festen Untergrund hat und die Strömung stark ist. Das Auto wird zum Boot. Oder es läuft voll und geht unter, bevor es abdriftet.
- Über dem Fenster: Lebensgefahr!
Keine erhöhte Gefahr bei Elektrofahrzeugen
Bei Elektrofahrzeugen haben die Hersteller Sicherungen eingebaut, falls es in Starkregensituationen und steigendem Wasserstand zu Kurzschlüssen kommt. So soll der Halter beim Aussteigen vor Stromschlägen geschützt sein.
Voll gelaufenes Auto? So reagieren Sie richtig
Versuchen Sie, das Fenster zu öffnen. Manuelle Kurbeln sind in der Regel noch einsatzbereit. Elektrischen Fensterheber funktionieren in dieser Gefahrensituation aber sehr wahrscheinlich nicht mehr.
Lösen Sie den Gurt und versuchen Sie, sich abzuschnallen. Lässt sich der Gurt nicht mehr öffnen, sollten Sie einen Nothammer zur Hand haben. Ein solches Gerät ist mit einer Schneidefläche ausgestattet. Gurt durchschneiden.
Mit der spitzen Seite des Nothammers dann das Fenster einschlagen. Dafür braucht es einige Schläge. Dabei den Kopf wegdrehen, denn das Wasser dringt sofort ein. Auch Glassplitter werden dabei in den Innenraum gespült. Entfernen Sie genug Glassplitter, um durch die Öffnung der gebrochenen Scheibe hinausschwimmen zu können.
Wer bei Totalschaden die Kosten übernimmt
Der Halter muss zahlen, wenn:
- er auf einer überschwemmten Straße fährt
- er sein Auto bei Hochwasseralarm nicht aus den gefährdeten Gebieten entfernt, beispielsweise von einem Parkplatz am Ufer eines Gewässers. Andere Regeln gelten, sollte er beispielsweise durch Rettungsmaßnahmen verhindert sein oder nichts von den Warnungen mitbekommen haben. In beiden Fällen liegt die Beweispflicht jedoch beim Halter des betroffenen Fahrzeugs.
Die Teilkaskoversicherung zahlt, wenn:
- der Halter unfreiwillig mit einer Hochwasserlage konfrontiert wird; auch Schäden an der Musikanlage oder an vorhandenen Kindersitzen werden dann erstattet
Grundsätzlich gilt: AGBs kontrollieren und Versicherungsschutz gegebenenfalls anpassen.