Seit Dezember 2023 pflegt Kai Dietzel selbst seine 13-Jährige Tochter Ariéla. Sie hat einen Gendefekt und den höchsten Pflegegrad. Sie ist auf Intensiv-Pflege angewiesen, doch ihr Pflegedienst hatte Ende des Jahres kein Personal mehr. Ihr Vater begleitet sie seitdem als Integrationskraft in die Schule, danach ist er pflegender Papa.
"Ich habe schon das Gefühl, dass sie Fortschritte macht und dass wir tatsächlich auch eine Chance haben, auch diese Art und Weise, ähm, ja, sie ein ganzes Stück weiter zu bringen, was anders gar nicht möglich gewesen wäre, weil sie hat vorher die Krankenschwestern gehabt. Und ja, da war es dann oftmals so, dass sie jeden Tag eine andere Krankenschwester hatte, das heißt, man kann auch in der Schule eine Thematik nicht konsequent verfolgen. Das geht einfach nicht."
Eigentlich ist Kai Dietzel studierter Elektro-Techniker, war früher selbstständig. Der Familie ging es finanziell gut. Als klar war, dass Ariéla ohne Unterstützung nicht leben kann, entscheidet die Familie gemeinsam, dass Kai Dietzel beruflich umschult.
"Hauptverdiener ist bei uns meine Frau, ansonsten würde das gar nicht funktionieren…"
Er macht eine Ausbildung zur Kindertagespflege- und Sprachförderkraft. Zuletzt sogar eine Ausbildung zum Erzieher, die er Ende letzten Jahres abbrechen musste, um als Integrationskraft für seine Tochter zu arbeiten. Jetzt kann Kai Dietzel jeden Tag kontinuierlich mit Ariéla arbeiten und sein Wissen dafür nutzen. Sein größtes Ziel: ihr das Sprechen beibringen.
