Eier färben, aber richtig

Ostereier - Was man über gekaufte und selbst gefärbte wissen sollte

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Das ganze Jahr über bieten Discounter bunt gefärbte Ostereier zum Verkauf an, zu Ostern nimmt das Ganze dann nochmal richtig Fahrt auf. Denn erst mit bunt gefärbten Eiern ist das Osterfest für viele Menschen komplett.

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Doch bei den bereits gefärbten Eiern weiß man weder, wie frisch sie sind, welche Farbstoffe verwendet wurden, noch aus welcher Haltung die Eier stammen. Anders ist das beim Selberfärben. Das ist zudem - nicht nur für Kinder - einer unserer schönsten Osterbräuche.

Was hinter den bunten Eiern aus dem Supermarkt steckt

Die künstlichen Lebensmittelfarben aus dem Supermarkt besitzen Zusatzstoffe, die zwar für den Verzehr zugelassen sind, manchmal auch problematisch sein können. Beim Eierfärben gelangen sie in die Eier, denn fast jede Eierschale besitzt winzige Risse und Sprünge.

Auf diese Weise werden sie in geringen Mengen mit gegessen. Einige dieser Substanzen wie etwa das Azorubin (E122) gehören zur Gruppe der Azofarbstoffe, welche bei empfindlichen Menschen allergieähnliche Reaktionen auslösen könnten.

"Als Ostereierfarben dürfen nur solche verwendet werden, die auch lebensmitteltauglich sind. Es gibt allerdings einige, die gelten als umstritten. Beispielsweise Chinolingelb oder andere Azofarbstoffe. Bei diesen Farbstoffen müssen Allergiker aufpassen. Allerdings gilt das immer nur für größere Mengen, die man verzehrt. Wenn kleinere Menge durch Ritze ins Ei kommen, ist das in der Regel unproblematisch."

Darum sind Naturfarben die bessere Alternative

Biologische Farben aus der Natur sind gesundheitlich unbedenklich und färben ebenfalls in satten Tönen. Diese gibt es als Pulver, das in Wasser aufgelöst wird. Die Eier werden meist darin gekocht, es gibt aber auch Naturfarben zum kalt Färben.

Die Eier nehmen die Farbe am besten an, besonders wenn sie vor dem Färben gut mit Essig abgerieben wurden. Die Farbkraft kann durch die Beigabe bestimmter Zusätze ein wenig manipuliert werden:

  • Alaun, Pottasche und Kaliumcarbonat intensivieren die Farbe.
  • Eisennägel und Eisensalz verdunkeln die Farbe.
  • Essig hellt die Farbe auf.

Wer es ganz natürlich will, kann mit roter Beete, schwarzem Tee, Walnussschalen, Spinat, Petersilie und Rotkohl färben. Das Prozedere ist aufwendiger, das Ergebnis leider oft nicht so überzeugend.

So werden die Eier besonders schön

Die optimale Kochzeit von hartgekochten Eiern beträgt etwa acht bis zehn Minuten. Nach dem Abschrecken müssen die Eier erst einmal gründlich gereinigt werden. Dafür verwendet man am besten Essigwasser. Danach kann mit dem Ostereierfärben begonnen werden: 

  • Die Eier vorsichtig in den erkalteten Farbsud legen, sonst entstehen gleich Risse. 
  • Wie viele Minuten die Eier darin baden müssen, steht auf der Verpackung.
  • Bei gewünschten zarten Farbtönen natürlich entsprechend kürzer.
  • Zum Trocknen legt man sie dann auf ein Küchentuch.
  • Zum Schluss können die fast fertigen Ostereier noch mit ein paar Tropfen Speiseöl oder einer Speckschwarte abgerieben werden. Dies bringt die Farben zum Leuchten und die Eier erhalten einen schönen Glanz.

Möchten sie die Eier verzieren, erwärmen Sie vor dem Färben Wachsreste in einem geeigneten Behältnis. Das Holzstäbchen in das flüssige Wachs tauchen und beliebige Muster auf die Schale malen.

  • Anschließend dürfen die Eier jedoch nur kalt gefärbt werden, sonst verflüssigt sich das Wachs. 
  • Nach dem Trocknen der biologischen Farben dürfen Sie in heißes Wasser getaucht werden, damit sich das Wachs löst und bunte Ostereier mit weißen Mustern entstehen.
  • Mehrfarbige Eier kann man auch gestalten, indem man genau eine Stelle mit Isolierband abdeckt, die die Farbe behalten soll.
  • Für weiße Ringel auf bunten Ostereiern zieht man ein Gummiband mehrmals vorsichtig über die Eier. Je breiter das Band, desto breiter werden die Linien.

Für Fans des Selbermachens bietet das Färben von Ostereiern fast unbegrenzte Möglichkeiten.

So werden Ostereier aufbewahrt

Die bunt bemalten Ostereier sind natürlich schön anzusehen und werden deshalb oft länger und sichtbar aufgehoben. Doch für den Verzehr sollte man sie nicht allzu lang bei Zimmertemperatur aufbewahren.

"Sind die Eier abgeschreckt, kann sich durch das kalte Wasser eine Luftschicht zwischen der Schale und dem Ei-Inneren bilden. Dort können sich Mikroorganismen vermehren, das führt zum schnelleren Verderb. Gekochte Eier halten mehrere Wochen bei Zimmertemperatur. Ich würde aber immer empfehlen, die Eier im Kühlschrank aufzubewahren."

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SWR Fernsehen