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So wird Zwetschgenlikör selbst gemacht

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Die Zwetschgen sind reif bei uns im Land und können jetzt zu Leckereien verarbeitet werden: Zwetschgenkuchen, Zwetschgenmus oder eine flüssige Köstlichkeit: Zwetschgenlikör.

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Zwetschgenlikör selber machen

So funktioniert es:

  • Wenn Sie Likör aus Früchten machen, sollten die Früchte dafür reif sein, aber auch nicht überreif oder vergoren.
  • Desto besser die Frucht, desto besser der Likör.
  • Entfernen Sie vor dem Einlegen der Steinfrüchte alle Steine. Sonst wird im Alkohol Blausäure freigesetzt und die ist in größeren Mengen gesundheitsschädlich.
  • Für ein schönes Mandelaroma im Likör einfach ein bis maximal drei Steine ins Alkohol-Frucht-Gemisch geben und ziehen lassen.
  • Zum Einlegen eignet sich neutraler Alkohol, also Alkohol ohne Eigengeschmack. Wodka ist eine gute Wahl, er darf auch preisgünstig sein.
  • 40 Volumenprozent sollte ein Wodka als Likörbasis mindestens haben.
  • Je höher die Volumenprozente, desto besser werden die Aroma- und Farbstoffe aus den Früchten gezogen.
  • Eingelegt werden die Früchte etwa vier bis fünf Tage.
Glas mit Zwetschgen (Foto: SWR)
Auf die Früchte kommt es an. Wer einen guten Likör machen will, braucht dazu erstklassige Zwetschgen.

Wie lange es dauert, bis der Alkohol das volle Fruchtaroma angenommen hat, kann aber variieren. Probieren Sie daher die Mischung regelmäßig schlückchenweise.

Wer sein Gemisch zu lange stehen lässt, riskiert Bitterstoffe im Likör

Likör sollte mindestens 10 Prozent Zucker haben und zwischen 15 und 20 Prozent Alkohol.

Wodka muss laut Gesetz mindestens 37.5 Volumenprozent Alkohol aufweisen, das ist für einen Likör aber viel zu viel.

Deshalb muss das Gemisch entsprechend verdünnt werden. Dies gelingt entweder mit sogenannten Kontraktionstabellen oder mit Hilfe von Alkoholrechnern im Internet.

Kontraktionstabelle. zur Zumischung der gewünschten Prozente Wasseranteils im Alkohol (Foto: SWR)
Für den gewünschten Alkoholgehalt muss die Verschnittwassermenge stimmen. Dabei hilft eine sogenannte Kontraktionstabelle.
  • Für einen Liter Zwetschgenlikör braucht es einen halben Liter Wodka-Fruchtgemisch (Wodka mit 40%).
  • Und noch einmal soviel Flüssigkeit zum Verdünnen: 200 ml (Flüssig)-Zucker und 300 ml Wasser.
  • Der Flüssigzucker lässt sich leicht dosieren und eignet sich daher gut zur Likörherstellung.
  • Einfach drei Teile Zucker und zwei Teile Wasser in einem Topf etwa 20 Minuten köcheln lassen.
  • Bildet sich brauner Schaum an der Oberfläche, kann man ihn mit einer Schöpfkelle abnehmen, es handelt sich dabei um unbedenkliche Verunreinigungen im Industriezucker.
  • Selbstgemachter Flüssigzucker hält verschlossen im Kühlschrank rund vier Wochen.
  • Um eine schöne Farbe des Likörs zu erhalten, helfen ein paar Spritzer Zitronensaft. Der hemmt den Oxidationsprozess und verhindert damit - wie beim Obstsalat - eine unschöne Braunfärbung.

So kommt die gewünschte Farbe ins Produkt

Die gewünschte Farbe des Likörs liefern dann Fruchtsäfte oder andere Zutaten. Im Zwetschgenlikör zum Beispiel geben ein paar Spritzer Kirschsaft ein helles Rot. Das Zwetschgenaroma wird davon nicht überlagert. Wer ein dunkleres Rot erreichen will, greift zu Karamellsirup aus dem Backregal. Das ist tatsächlich geschmacksneutral und färbt zuverlässig. Lebensmittelfarben eignen sich für knallig-bunte Liköre.

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SWR Fernsehen