Eine Frau schreibt das Wort "Dialekt" auf eine Tafel. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/Daniel Karmann/dpa)

Dialekt als Sprachförderung

Wie Mundart schlau machen soll

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Von Generation zu Generation wird immer weniger Mundart gesprochen. Sie war verpöhnt. In der Schule wurde der Gebrauch von Dialekt verboten.

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Was die Oma noch konnte, geht spätestens bei den Enkeln verloren. Nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 70er Jahre hinein waren Mundarten Ausdruck überkommener Traditionen, Dialekt gleichgesetzt mit provinzieller Bildungsferne. Hochdeutsch zu sprechen war Pflicht.

Für Kinder, die damals von zuhause aus einen Dialekt sprachen, war dies oft eine große Heraus- oder sogar Überforderung.

In den 80er Jahren, in denen migrationsbedingt die Mehrsprachigkeit zum Thema wurde, wurden auch die Dialekte als sprachliche Vielfalt wieder postiver bewertet.

Sprachdidaktikerin Anke Wegner von der Universität Trier. (Foto: SWR)
Sprachdidaktikerin Anke Wegner lehrt an der Universität Trier.

"Kinder lernen mit der Mundart auch Sprachgeschichte kennen - ihre eigene Geschichte - die Geschichte der Region Das ist für mich ein ganz wesentlicher Punkt des Erhalts von Dialekten."

Hochdeutsch ist immer noch unsere Bildungssprache, aber mittlerweile ist Mundartsprechen weiter auf dem Vormarsch und soll sogar die Sprachentwicklung fördern. In Rheinland-Pfalz gibt es einige Mundart-Projekte, wie etwa in der KIta in Darscheid in der Eifel und der Grundschule Ruppach-Goldhausen im Westerwald.

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SWR Fernsehen