Naturnahe Gärten

So können Sie mit Ihrem Garten die Artenvielfalt fördern

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Wildblumen, Insekten und zahlreiche Vögel, die zu Besuch kommen: In einem naturnahen Garten ist was los. Wer so einen Garten aufbauen möchte, muss ein paar Dinge beachten.

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Naturnahe Gärten sind kleine Paradiese

Zu einem naturnahen Garten gehören heimische Blühpflanzen und Bäume. Die Pflanzen locken Insekten an. Sobald Insekten da sind, kommen auch Vögel, Amphibien, Reptilien und Kleinsäuger.

In heimischen Baumarten finden viele Vögel ihren Lebensraum und Schmetterlinge nutzen sie als Eiablageplatz. Totholzecken im Garten sind ein gutes Versteck für Bodenlebewesen. Unterschiedliche Wasserstellen im Garten verteilt sind ein idealer Lebensraum und Ablaichplatz für Insekten und Amphibien. Trockenmauern bieten ihnen und Reptilien dazu noch Schutz. Mit ein bisschen Geduld wird aus einem normalen grünen Fleckchen Erde nach fünf Jahren ein naturnaher Garten mit einem intakten Ökosystem.

Diese Pflanzen locken besonders viele Insekten an

Landesschau Gut zu wissen Naturnaher Garten Scharfer Mauerpfeffer (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Scharfer Mauerpfeffer (Sedum Acre): Ein flacher Bodendecker, der besonders für Steinmauern geeigenet ist und extrem trockenresistent ist. Er ist eine Pollenquelle für Honigbienen, Sand- und Wollbienenarten. Bild in Detailansicht öffnen
Landesschau Gut zu wissen Naturnaher Garten Rispen-Steinbrech (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Rispen-Steinbrech (Saxifrage paniculate): Er ist 15 bis 30 cm groß und blüht von Mai bis August. Der Steinbrech ist für Steinmauern geeignet, sehr trockenresistent und lockt mehr als 90 Insektenarten an. Bild in Detailansicht öffnen
Landesschau Gut zu wissen Naturnaher Garten Echter Dost, blühend (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Echter Dost (Oreganum vulgare): Er blüht von Juli bis September und ist 20 bis 60 cm groß. Eine Heil- und Gewürzpflanze die Nektar mit einem Zuckergehalt von bis zu 75 Prozent. Bild in Detailansicht öffnen
Landesschau Gut zu wissen Naturnaher Garten Echtes Seifenkraut (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Echtes Seifenkraut (Saponaria offizinalis): Es ist eine heimische ausdauernde Staude, die 30 bis 80 cm groß ist. Früher hat man aus den Wurzeln Waschmittel hergestellt. Der Duft des Seifenkrautes zieht viele Nachtfalter an. Bild in Detailansicht öffnen
Landesschau Gut zu wissen Naturnaher Garten Rainfarn (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Rainfarn (Tanacetum vulgare): Sie ist 40 bis 120 cm groß und blüht von Juli bis Oktober. Sie mag sonnige Standorte, enthält ätherische Öle und Bitterstoffe und ist eine Futterpflanze für Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge. Bild in Detailansicht öffnen
Landesschau Gut zu wissen Naturnaher Garten Weißer Mauerpfeffer (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Weißer Mauerpfeffer (Serum album): Er verbreitet sich rasant auf Steinmauern und ist 5 bis 20 cm groß. Zudem lockt er Sand- und Wollbienen an und ist die einzige Futterpflanze für die Raupe des Apollofalters. Bild in Detailansicht öffnen
Landesschau Gut zu wissen Naturnaher Garten Rote Lichtnelke (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Rote Lichtnelke (Silene dioica): Sie ist ein 30 bis 90 cm großes Nelkengewächs und mag nährstoffreichen Boden. Eine Futterpflanze ist sie für Schmetterlinge, Schwebfliegen, Käfer und Hummeln. Bild in Detailansicht öffnen
Landesschau Gut zu wissen Naturnaher Garten Sal-Weide (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Sal-Weide (Salix caprea): Sie ist ein bis zu 8 Meter hoher Strauch, mag feuchte Standorte und lockt mehr als 100 Schmetterlingsarten zur Eiablage an. Bild in Detailansicht öffnen
Blutweiderich (Foto: SWR)
Blutweiderich (Lythrum salicaria): Er ist 50 bis 200 cm groß. Er mag feuchte Standorte und ist eine Futterpflanze für Wildbienen, Schmetterlinge und Käfer. Seine Blätter sind Raupennahrung für zum Beispiel Weinschwärmer, seine Samen sind Futter für Singvögel im Winter. Bild in Detailansicht öffnen

Kein naturnaher Garten ohne Insektenhotel

Unser Tipp für Insektengäste: Um Holzsplitter zu vermeiden, sollte man beim Bau auf Hartholz achten und nicht in die Stirnseite bohren, sonst werden zum Beispiel die Flügel der Wildbienen verletzt. Langsam bohren ist wichtig, denn Brandgeruch vertreibt die Bienen. Die Rückwand muss geschlossen sein und die Löcher etwa 10 cm tief. Um Vogelfraß zu verhindern, befestigt man am besten Maschendraht vor den Löchern. Das Insektenhotel sollte man schließlich an einen sonnigen-halbschattigen Platz, regengeschützt aufhängen. Beachtet man all das, ist das Hotel sicher bald ausgebucht.

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SWR Fernsehen