Neues Ausbildungsjahr beginnt

Fachkräftemangel wird zunehmend zum Problem

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Am 1. September beginnen viele junge Leute ihre Ausbildung. Leider viel zu wenige: Die Agentur für Arbeit meldet noch 8.500 offene Ausbildungsstellen für Rheinland-Pfalz. Ob im Handwerk, in der Gastronomie oder im Bildungswesen – es herrscht Fachkräftemangel. Warum das so ist und welche Lösungen es geben könnte.

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Ein neues Ausbildungsjahr und wieder sind viele Lehrstellen unbesetzt. Damit fehlt auch qualifizierter Nachwuchs für die Zukunft. Der Fachkräftemangel in Deutschland wird zunehmend zum Problem. Betroffen sind nahezu alle Branchen.

Dabei suchen nicht nur viele Ausbildungsbetriebe händeringend nach Lehrlingen. Auch in akademischen Berufen fehlt der Nachwuchs, beispielsweise bei den Ärztinnen und Ärzten im Land. Bei den Ausbildungsberufen kommt erschwerend hinzu, dass sie oft ein schlechtes Image haben. Meistens zu Unrecht.

Darum kann sich ein Ausbildungsberuf lohnen:

  • Das Gehalt: Das ist oft besser als gedacht. Manche Gesellen verdienen mehr als diejenigen, die nach einem abgeschlossenen Studium eine Anstellung suchen. Beispiel Maurer: Der Verdienst als Maurergeselle liegt monatlich oft bei deutlich über 3.000 Euro brutto – mit einem Meistertitel kann der Lohn schon deutlich mehr als 5.000 Euro betragen.
  • Die Abwechslung: Die meisten Ausbildungsberufe bieten viel mehr, als man auf den ersten Blick erahnt. Bei den 324 verschiedenen Ausbildungsberufen sind viele dabei mit großem Potential, auch zur persönlichen Weiterentwicklung. Zum Beispiel die Ausbildung zum Binnenschiffskapitän oder eine Lehre zur Edelsteinschleiferin? Auch der Beruf der Bestatterin oder des Feinmechanikers mit Schwerpunkt Modellbau birgt viele Möglichkeiten.
Nicht nur im Bildungsbereich werden Fachkräfte händeringend gesucht.
Nicht nur im Bildungsbereich werden Fachkräfte händeringend gesucht.
  • Der Bedarf: Überall werden händeringend Mitarbeiter gesucht. Das heißt im Umkehrschluss: Die Arbeitgeber müssen um den Nachwuchs werben. Für die Bewerber um einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz sind das im Hinblick auf die Arbeitsbedingungen optimale Grundvoraussetzungen. 

Um den Fachkräftemangel zu lindern, bedarf es vielerei Maßnahmen. Zum Beispiel der Abbau bürokratischer Hürden, der Ausbau der Aus- und Weiterbildung, die Qualifizierung von Un- und Angelernten, ältere Azubis, ausländische Fachkräfte, Geflüchtete auf dem Arbeitsmarkt, mehr Frauen in die Wirtschaft.

Klar ist auch, dass die jetzigen, älter werdenden Fachkräfte aus den geburtenstarken Jahrgängen, die in absehbarer Zeit in Rente gehen, die Gesamtsiutation auf dem Fachkräftemarkt noch verschärfen werden.

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