Kleine Käfer mit großen Auswirkungen

Wie Borkenkäfer die Holzwirtschaft bedrohen

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Wer öfter im Wald unterwegs ist, hat es längst bemerkt - an vielen Stellen im Land wurden große Waldflächen kahl geschlagen. Denn nach zwei trockenen Sommern waren viele Bäume geschwächt.

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Der Borkenkäfer hat sich breit gemacht und vor allem in unseren Fichtenwäldern für das Absterben vieler Bäume gesorgt. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, müssen auch die kranken Bäume gefällt und aus dem Wald geschafft werden.

Finanzielle Folgen des Borkenkäferbefalls

Das reißt auch ein Loch in die Kassen vieler Gemeinden, denen fast die Hälfte der 840.000 Hektar Wald in Rheinland-Pfalz gehören. Denn die Fichte ist der Brotbaum der Forstwirtschaft: Weil sie sich besonders als Bauholz eignet, gibt es dafür immer eine große Nachfrage. Aber zur Zeit ist viel mehr Holz auf dem Markt, als die Sägewerke verarbeiten können. Der Markt ist gesättigt, daher fallen die Preise.

Im Wald können die Stämme nicht liegen bleiben. Daher haben die Forstleute zur Zeit alle Hände voll zu tun, das Holz aus dem Wald zu bringen. Auch die Regionen, die weniger vom Borkenkäfer betroffen sind - zum Beispiel Eifel, Hunsrück, Pfalz - leiden unter den niedrigen Holzpreisen.

Neuaufforstung der Waldbestände dauert lange

Waldbesitzer, die große Schäden haben, sind doppelt betroffen. Denn bis neu aufgeforstete Bäume nachgewachsen und verkauft werden können, wird es rund 80 Jahre dauern. Bis dahin fehlen nicht nur die Einnahmen, die Wiederaufforstung kostet natürlich auch. Und bei alledem weiß keiner, ob die Bäume, die jetzt neu gepflanzt werden, das Klima der nächsten Jahrzehnte überleben werden.

Daneben lässt sich nicht alles in Geld umrechnen, was der Wald sonst noch liefert: Er speichert CO2 und Wasser, verhindert Bodenerosion und dient der Naherholung.

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SWR Fernsehen