Wandercheck

Der Hildegard von Bingen Pilgerwanderweg

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Hildegard von Bingen ist eine der berühmtesten Persönlichkeiten von Rheinland-Pfalz: Theologin, Natur- und Heilkundlerin. Im Jahre 1098 vermutlich in Niederhosenbach bei Herrstein geboren. Wanderer können von Idar-Oberstein bis Bingen entlang ihrer Spuren laufen.

Der im Herbst 2017 eröffnete Wanderweg geht von Idar-Oberstein bis Bingen und ist 137 Kilometer lang. Er führt an den verschiedenen Lebensstationen von Hildegard vorbei. Wir stellen die vierte Etappe von insgesamt zehn Etappen vor. Jede einzelne kann man bequem an einem Tag erkunden.

Hütte (Foto: SWR, SWR -)
Der Wanderweg führt entlang des Freilichtmuseums Bad Sobernheim.

Die vierte Etappe ist 13,4 Kilometer lang und hat nur 20 Meter Höhenunterschied. Schwierigkeitsgrad: mittel. Versierte Wanderer haben die Strecke in dreieinhalb Stunden gelaufen.

Viele Kräutergärten an der Strecke

Start ist in Monzingen. Der Ort ist mit über 1.200 Jahren einer der ältesten Weinorte an der mittleren Nahe. Im alten Ortskern stehen gut erhaltene und imposante Fachwerkhäuser, die an die Zeit von Hildegard erinnern. Die abwechslungsreiche Landschaft von Monzingen über Bad Sobernheim bis Staudernheim ist gesäumt von bunten Weinbergen und tollen Ausblicken ins Nahetal. Und von vielen Kräutergärten, die an Hildegard als Heilkundlerin erinnern. In Bad Sobernheim, dem anerkannten Heilbad, können die Wanderer einen Abstecher ins Freilichtmuseum machen. Auch hier findet man einen wunderschönen Kräutergarten und kann eintauchen in das alltägliche Leben der letzten 500 Jahre. Rund 40 historische Gebäude stehen hier in ihrem Originalzustand und wurden detailgetreu eingerichtet. Von Bad Sobernheim geht es in Richtung Staudernheim.

Ruine Disibodenberg (Foto: SWR, SWR -)
Ein Highlight ist die Klosterruine Disibodenberg.

Geschichtsträchtige Ruine

Nicht weit davon bei Odernheim am Glan befindet sich die Klosterruine Disibodenberg, wo Hildegard ihre bedeutendsten Jahre verbrachte. Fast 40 Jahre lebte sie hier in der Frauenklause. Dieser Ort ist das Highlight dieser Strecke. Besucher werden aufgefordert eine Spende von fünf Euro für den Eintritt zu zahlen. Der Erhalt dieser geschichtsträchtigen Ruine ist einfach sehr kostenaufwendig.

Hildegard-Vesper entlang der Strecke

Entlang des gesamten Pilgerwanderweges gibt es 58 Informationstafeln über Hildegard, ihr Werk und ihr Leben. Die Tafeln aus ihrem Hauptwerk "Scivias - Wisse die Wege" geben Impulse für Meditationen.

Außerdem kann ein Pilgerpass erworben und an verschiedenen Orten abgestempelt werden: bei Naheland-Touristik, bei Touristeninformationen, bei diversen Wegstationen und abschließend in der Abtei St. Hildegard in Eibingen. Entlang der Strecke bieten einige Gastronomen eine Hildegard- Vesper an. Beim Gutshof Christmann-Faller in Oberhausen gibt es eine Kübissuppe mit Dinkelbrot, inklusive Getränk nach Wahl für zehn Euro.

Noch ein Tipp: Diese Tour ist gut mit Bahn und Bus erreichbar. Die kostenlose Rheinland-Pfalz App "Gastlandschaften" bietet eine Übersicht über Wanderrouten im Land und vereinfacht die Planung vorab.

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SWR Fernsehen