Den Bund für Natur- und Umweltschutz (BUND) gibt es in Rheinland-Pfalz seit 50 Jahren. Hierzuland gibt es inzwischen 15.000 Mitglieder. Wofür der BUND steht und wie er sich entwickelt hat.
Am 9. September 1973 trafen sich in Worms Vertreter*innen von zehn Bürgerinitiativen, Aktions- und Arbeitsgemeinschaften, um einen gemeinsamen Verein zu gründen: Den Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz Rheinland, aus ihm wurde später der Bund für Natur- und Umweltschutz – kurz BUND.
Was machen Umweltverbände eigentlich genau?
Umweltverbände, wie BUND, Nabu, Robin Wood, WWF schützen die Natur und den Lebensraum des Menschen. Die Umweltverbände sind sehr stark vom Ehrenamt getragen und sind kritisch gegenüber politischen Parteien.
Welche Funktionen haben Umweltverbände?
Sie positionieren sich zu umwelpolitischen Themen und klagen exemplarisch. Zum Beispiel beim Planungsverfahren "Mainzer Sand", ein geplanter Ausbau einer Autobahn mitten durch ein naturschutzfachlich wichtiges Gebiet. Umweltverbände machen auch Jugendarbeit und führen junge Menschen ran an umweltrelevante Themen nach dem Motto: "Nur was man kennt, kann man lieben und schützen lernen".
In den Umweltverbänden findet eine Meinungsbildung statt, es werden Antworten auf Konflikte gesucht. Ein großer Konflikt, der durch verschiedenste Umweltverbände läuft sind Z.B. Windkraftanlagen. Da gibt es die, die mehr auf das Thema erneuerbare Energien und Klimaschutz setzen und die, die sagen, dass Ökosysteme und Artenschutz Priorität haben.
Projekte des BUND in RLP:
Der BUND kämpfte erfolgreich gegen große Straßenbauprojekte wie den geplanten Ausbau der A8 zwischen Pirmasens und Karlsruhe, der zum größten Teil nicht realisiert wurde. Das erste Naturschutzprojekt des BUND: Ein Kalksteinbruch wird entbuscht, es entsteht neuer Lebensraum für Tiere.
In den 80er Jahren wird der BUND ein anerkannter Landespflegeverband und zum Sprachrohr für landesübergreifende Themen wie das Waldsterben. In den 90er Jahren ist der öffentliche Nahverkehr großes Thema: Der Rheinland-Pfalz-Takt geht auf Vorschläge des BUND zurück. Immer noch aktuell: Der Konflikt um Windräder, und die zunehmende Versiegelung des Bodens.
In Umweltverbänden gibt es ein großes Know-how. Artenkenntnisse, wenn es um bestimmte Insekten geht oder um bestimmte Fische. Oft betreiben sie auch aktiv Landschaftsschutz, kaufen zum Beispiel über eine Stiftung Grundstücke auf und entwickeln und pflegen dort Biotope.
Eine große Erfolgsgeschichte in der Umweltgeschichte Deutschlands ist das Grüne Band. Dies entstand mit Unterstützung verschiedenster Umweltverbände. Da, wo einst der Eiserne Vorhang war – die Grenze zwischen der damaligen BRD und der DDR – gab es wenig menschlichen Einfluss und so haben sich viele Arten angesiedelt. Aus dem Todesstreifen wurde das grüne Band, eine Biotopvernetzung von Skandinavien bis Südeuropa.
Glyphosat: In der EU zugelassen - in Deutschland verboten?
Die Bundesregierung will laut Koalitionsvertrag Glyphosat ab 2024 verbieten. Die EU-Kommission will den Wirkstoff für weitere 10 Jahre genehmigen. Wie geht das zusammen?