Raclette-Pfännchen mit Kartoffeln, Käse, Gemüse und Schinken

Das sollten Sie wissen

Tipps rund ums Raclette

Stand
Autor/in
Diane Stier

Weihnachten und Neujahr sind die Zeit für Racletteessen im kleinen Kreis zuhause. Wir geben Tipps zum richtigen Einsatz und zur Pflege der Geräte!

Mit einem tropfenden Käse hat alles angefangen…

Vor über 400 Jahren saßen Hirten im Wallis in der Schweiz am offenen Feuer und hielten einen halben Kaiselaib in die Hitze. Der langsam schmelzende Käse wurde dann abgeschabt und mit Brot gegessen. Heute wird ein Raclette-Essen nicht mehr an der Feuerstelle zubereitet. Dafür gibt es allerlei Geräte, die anstelle einer Flamme auf dem Tisch stehen. Christoph Engelhardt verrät im Haushalts-Tipp Tipps und Tricks rund um’s Raclette.

Von der Ur-Form des Raclette-Gerätes

Raclette ist dem französischen „racler“ (=abschaben) entlehnt. In seiner Urform funktioniert das Gericht nämlich so: Halbe Käselaibe werden in einer speziellen Halterung vor dem offenen Kaminfeuer so lange erhitzt, bis der schmelzende Käse Schicht für Schicht mit einem Holzschaber abgeschabt werden kann. Heute braucht man kein Feuer mehr entfachen, wenn man die Walliser Spezialität genießen will. Im Fachhandel kann man aus einer breiten Palette elektrisch betriebener Raclette-Geräte in verschiedenen Größen, Ausführungen und Preisklassen wählen.

Das Raclette–Gerät

Raclette-Grill

Die meisten Raclette-Geräte sind so genannte Kombi-Geräte: während unten die Käsebeilage in den Pfännchen brutzelt, können oben Kartoffeln warm gehalten, Brot aufgebacken und z. B. Fleisch gegrillt werden. Viele der Rezepte sind für ein solches Kombigerät entwickelt, das die Möglichkeit für das Garen am Tisch nochmals um einiges vielfältiger macht. Neu sind Geräte für zwei Personen, die sich aber intelligenterweise per Stecker für bis zu 5 Geräte bzw. 10 Personen erweitern lassen. Der Clou dabei ist, dass durch ein Stecker-Kabel der Abstand zwischen den Geräten so auf dem Tisch platziert werden kann, dass sich immer zwei Personen ein Gerät ganz bequem teilen.

Egal, für welches Gerät Sie sich entscheiden: Vor der ersten Inbetriebnahme sollten Sie die Gebrauchsanleitung des Herstellers genau studieren.

TIPP: weitere Pfännchen

verschiedene Raclette-Pfännchen

Je nach Größe und Ausstattung gehören zu einem Raclette-Gerät zwischen 2 und 10 Pfännchen. Wenn Sie ein kleines Raclettegerät mit nur 4 Pfännchen besitzen, aber zur großen Runde einladen möchten, können oft zusätzliche Pfännchen-Garnituren hilfreich sein. So ist dafür gesorgt, dass sich die Wartezeiten am Tisch in Grenzen halten. Teilweise sind die Pfännchen antihaft beschichtet.

TIPP: Darum sollten Sie darauf achten, dass niemand mit Messer oder Gabel darin schneidet oder kratzt, da sonst die Beschichtung beschädigt wird. Zur Reinigung dann die Hersteller-Hinweise beachten.

TIPP: Spatel für’s mühelos auf den Teller schaben
Zur Ausstattung des Raclette-Gerätes gehören neben den Pfännchen auch ein oder besser mehrere schmale Spatel aus Holz oder Kunststoff, mit denen man den fertig gegarten Inhalt der Pfännchen mühelos auf den Essteller schaben kann, ohne die empfindliche Beschichtung der Pfännchen zu zerkratzen.

Der Heiße Stein

Auf einem erhitzten Stein zu braten, ist eine uralte Technik. Auf ihm kann alles was sich braten lässt, wunderbar aromatisch und kalorienarm zubereitet werden.

Tipp: Den Stein leicht einölen (mit hitzebeständigem Öl) und im Backofen vorheizen (ca. 25 min bei 150 Grad) Dank der Schlangen bleibt die Hitze konstant und kann mit Hilfe eines Reglers eingestellt werden. Bevor man die Zutaten auflegt, die Steinplatte leicht mit Salz bestreuen, dann backt das Gargut nicht an.

Sicherheit

Achten Sie beim Aufstellen des Raclettegerätes darauf, dass es sicher auf dem Tisch steht. Das Netzkabel muss so gesichert sein, dass man nicht daran hängen bleibt oder gar darüber stolpert. Generell sollten Sie den Hinweis in der Bedienungsanleitung zum Umgang mit dem Gerät aufmerksam lesen und befolgen. Vorsicht: Während das Gerät in Betrieb ist, keinesfalls die Abdeckplatte mit den Händen anfassen – sie wird sehr heiß! Und sorgen Sie dafür, dass in der Umgebung des Raclettegerätes nichts abgestellt wird, was sich entzünden könnte.

Pflege

Was für den Umgang gilt trifft auch auf die Reinigung zu: Um lange Freude an Ihrem Raclettegerät zu haben, sollten Sie die entsprechenden Hinweise in der Gebrauchsanweisung genau befolgen. Hier können Sie unter anderem nachlesen, wie Sie etwa die Grillplatte abmontieren und ob diese spülmaschinenfest ist oder von Hand gereinigt werden muss. Oberstes Gebot ist immer: Bevor Sie dem benutzten Raclettegerät mit Wasser, Schwamm und Spülmittel zu Leibe rücken, zuerst unbedingt den Netzstecker herausziehen!

Ablage und Platz schaffen: Heiße Raclettepfännchen nicht ungeschützt auf den Tisch stellen. Es gibt spezielle Holzbrettchen für diese Pfännchen. Oder beim neuen Zwei-Gerät nimmt dies eine „Pfännchen-Garage“ auf

Raclettekäse mit Schinken, Käse und Kartoffeln

Die Pfännchen richtig füllen: Bitte nicht zu voll laden, denn die Zutaten dürfen auf keinen Fall die Heizspirale berühren (sonst verbrennt der Käse – den Geruch kann man sich gut vorstellen...)

Kombigeräte nutzen: es gibt viele Rezeptideen, die eine Kombination anbieten. Z.B. „oben“ zunächst anbraten und danach „unten“ mit Käse überbacken – mhhh... Oder Sie nutzen das Pfännchen oben: z.B. kann im Pfännchen ein Spiegelei zubereitet werden.

Lästige Gerüche verhindern:

  • Heizung runter drehen. Hitze sorgt in der Wohnung nämlich dafür, dass der Geruch sich schneller und stärker ausbreitet.
  • während des Raclette-Essens die Fenster öffnen und bereits lüften oder spätestens nach dem Essen gut durchlüften.
  • Nach dem Essen die Förmchen und das Besteck so schnell wie möglich spülen oder in die Spülmaschine stellen.
  • Übrige Lebensmittel sollten so schnell wie möglich verschlossen in den Kühlschrank gestellt werden.
  • Am besten über Nacht (nach dem Raclette) Duftschälchen aufstellen. Je nach Geschmack mit verschiedenen Inhalten:
  • Kaffee: Kaffeepulver in Schalen aufstellen oder besser noch: Kaffeebohnen in der Pfanne kurz anrösten, wahlweise Nelken, Wacholderbeeren oder eine Zimtstangenstücke dazu.
  • Essig: neutraler Essig (kein Balsamico) pur oder mit Wasser gemischt oder auch leicht erwärmt. Am Morgen danach gut durchlüften!
  • Backpulver oder Natron: kalt oder noch besser in heißem Wasser aufgelöst.

Tipps für den Essenstisch:

  • auf dem Tisch kleine Schälchen mit vorgeschnittenen Zutaten, größere Schalen auf einen Beistelltisch
  • immer Servietten auf dem Tisch bereit legen (dann kann das Schälchen auch mal zwischendurch ausgewischt werden, wenn mal etwas angebrannt ist.

Rezept-Ideen für Ihr Raclette

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Diane Stier