Ein Fensterrahmen wird geputzt. (Foto: IMAGO, IMAGO / Shotshop)

Praxistipps für zuhause

Im Haushalt nachhaltiger leben - so gehts

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Sabine Stöhr
Porträtfoto der SWR4 Moderatorin Sabine Stöhr, lächelnd (Foto: SWR, Torsten Silz)
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Levin Sallamon

Nachhaltiger leben wollen viele Menschen. Im eigenen Haushalt umweltfreundlich, gleichzeitig nachhaltig sein und auch noch dabei Geld sparen. Kann das gelingen?

Die ersten Schritte für nachhaltiges Haushalten

Zuerst fängt man mit einem möglichst einfachen, überschaubaren Ziel an. Wie dem Putzschrank. Dort stehen oft viele bunte Flaschen und Behälter drin, die sich mit der Zeit angesammelt haben. Am besten den kompletten Schrankinhalt auf dem Boden verteilen, um zu sehen, was sich dort mit der Zeit gesammelt hat.

Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Haushalt (Foto: IMAGO, IMAGO / Westend61)
Viele Menschen möchten im Haushalt auf Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein achten. Dazu sollte es am besten auch Geld sparen. Kann der Spagat gelingen?

Als nächstes überlegt man, was kann bleiben, was soll weg?

Es genügen vier einfache Reinigungsmittel: neutraler Allzweckreiniger, Scheuerpulver, Essigreiniger oder Zitronensäure sowie Handspülmittel.

Es ist ratsam, unterbewusst der Frage nachzugehen: Wie soll sich der Haushalt nach dem Saubermachen später anfühlen? Wenn man nur von bunten Flaschen mit seidigem Sprühschaum ein sauberes Gefühl bekommt, sollte man abschätzen können, ob man eine Seife einsetzt, die genau so wirkt.

In den Bereichen Kosmetik oder Waschen kann man ähnlich vorgehen. Waschen bei 60 Grad, volle Maschine, Weichspüler, ja oder nein? Für jede Entscheidung hat man Gründe. Die sollte man kennen und respektieren. Sich selbst auszutricksen wollen, wird nicht funktionieren und führt dann zu Unzufriedenheit.

Mit Haushaltsgeräten nachhaltig umgehen

Auch bei den Großgeräten fängt man am besten mit einem Überblick über die Geräte an. Welche Geräte benutzt man überhaupt tagtäglich? Alle anderen sollte ich am besten überprüfen, ob man überhaupt noch braucht. Andernfalls kann ich sie aus der Steckdose ziehen. Wohin aber jetzt mit dem Großgerät?

Nach durchschnittlich zehn Jahren empfiehlt es sich, mit einem Energiemessgerät der Verbraucherzentrale den Verbrauch eines Gerätes zu messen. So weiß ich, was mein Kühlschrank im Vergleich zu einem Neugerät verbraucht. Die Zahlen sollten meine Entscheidung für oder gegen ein neues Gerät leiten. Bei Kleingeräten geht es noch mehr um die Ressourcen: Metalle oder seltene Erden stecken zum Beispiel im digitalen Küchenradio. Daher sollte das Gerät möglichst lange in Betrieb gehalten werden.

Entweder verkaufen, verschenken oder wie jedes andere Großgerät im Handel zurückgeben. Alle Händler, die so ein Gerät anbieten, sind zur Zurücknahme verpflichtet. Das Recycling der Einzelteile funktioniert richtig gut, bestätigt auch die Verbraucherzentrale in Rheinland-Pfalz auf SWR-Anfrage.

Neuanschaffung - immer auch eine Frage des Preises

Finanziell betrachtet, lohnt sich eine Investition nach eben geschilderten Kriterien auf jeden Fall. Zumindest solange das neue Gerät so alt ist, dass das neue wesentlich weniger Strom verbraucht. Für ungeduldige Menschen zwar unbefriedigend, aber das langfristige Denken zahlt sich meistens aus. Testberichte helfen, um schlussendlich in gute Qualität zu investieren.

Tipps für mehr Nachhaltigkeit beim Einkauf

Wer immer den eigenen Einkaufsbeutel in der Hand- oder Manteltasche hat, spart schon mal die Papiertüte. Als nächstes hilft es zu wissen, welches Gemüse in Deutschland gerade Saison hat. Im Internet findet man Saisonkalender, die einen Überblick geben. Im Januar sind das zum Beispiel viele Kohlsorten, Möhren, Äpfel. Davon gibt es dann mehr als anderes, also ist es günstiger. Zudem ist das dann meist auch Gemüse aus der Region, was nicht weit transportiert werden muss. Auch das senkt den Preis. Zudem ist selbst zubereiten immer günstiger, als verarbeitete Produkte zu kaufen.

Jeder Supermarkt hat zudem eine Ecke, in der Ware kurz vor dem Ablaufdatum angeboten wird. Damit lässt sich die Verschwendung von Lebensmitteln verhindern – auch das ist nachhaltig und günstiger.

Wer jetzt den Eindruck bekommt, sich für ein nachhaltiges Leben um viel kümmern zu müssen. Ja, zu Beginn schon! Schritt für Schritt gewöhnt man sich aber an die neuen Gewohnheiten.

Wer sich Veränderungen zutraut, wird feststellen: Organisation und ein bewusste Entscheidungen im Haushalt sparen nicht nur Geld, sondern machen zufriedener. Und schließlich kann man mit dieser Bewusstheit viel leichter auf Veränderungen reagieren und sich anpassen. Daraus entsteht eine Haltung zur Frage, wie ich leben will.

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