In hohen Dosen ist Cumarin giftig
Waldmeister enthält den Aromastoff Cumarin und der ist in einer hohen Dosierung giftig: Also im Übermaß gegessen oder getrunken kann der Stoff durchaus Kopfschmerzen verursachen. Deshalb sollte Waldmeister geerntet werden, bevor er blüht. Denn mit Beginn der Blüte steigt auch der Cumarin-Gehalt.
Folgen: Kopfschmerzen, Übelkeit, Lähmungen
Die Folgen von dem Aromastoff in einer sehr hohen Dosis können Kopfschmerzen, Erbrechen, Schwindel und Schlafsucht sein. Cumarin kann zu Lähmungen und Atemstillstand führen. Mann könnte sogar ins Koma fallen, wenn man zu hohe Dosen Cumarin einnimmt.
Experten: Keine Panik vor Cumarin
Man muss jetzt aber nicht panisch auf die Maibowle mit Waldmeister verzichten. Experten sagen, dass ein Sträußchen, also zehn bis zwölf Stile für eine Bowle unbedenklich sind. Und man kann auch was tun, um die Wirkung von Cumarin abzumildern.
Tipps: Gefahr von Cumarin senken
- Man sollte das Waldmeister-Kraut für ein oder zwei Nächte an einem gut gelüfteten Ort austrocknen lassen. Dadurch entsteht zwar nachträglich Cumarin, aber in einer ungefährlicheren Form und man hat trotzdem typisches Waldmeister-Aroma.
- Wer unbedingt frischen Waldmeister verarbeiten will, sollte ihn für eine halbe Stunde ins Gefrierfach legen.
- Und wichtig: Die Stiel-Enden sollten nicht in die Bowle - also die Flüssigkeit nicht berühren.
Nicht mehr als 12 Waldmeister-Stiele
Die Gefahr, sich mit Cumarin zu vergiften, ist individuell unterschiedlich hoch und hängt auch vom Gewicht ab: Mehr als 0,1 Milligramm Cumarin pro Kilo Körpergewicht sollten es pro Tag nicht sein, so die Empfehlung. Das entspricht etwa einem Teelöffel Cassia-Zimt, umgerechnet 24 kleinen Zimtsternen. Als Faustformel kann man sich merken: Zum Ansetzen von einem Liter Bowle sollten nicht mehr als drei Gramm frisches Kraut verwendet werden, das wäre ein Waldmeister-Strauß mit circa zwölf Stielen.
Als künstliches Aroma wurde Waldmeister übrigens schon 1974 verboten.
In Ceylon-Zimt ist weniger Cumarin
Cumarin kommt auch in Zimt vor. Deshalb rät das Bundesamt für Risikobewertung zum maßvollen Verzehr von Cassia-Zimt (kommt meist aus China). Wer häufig große Mengen Zimt als Gewürz verwendet, zum Beispiel für Milchreis mit Zucker und Zimt, sollte besser den cumarinarmen Ceylon-Zimt verwenden. Was für Zimt man kauft, steht auf der Verpackung. Ceylon-Zimt ist auch etwas teuer.