In einer lila Sprechblase steht "No Sugar": Fasten mit einem totalen Zuckerverbot nutzt nur kurzzeitig. Wer aber stufenweise auf Süßigkeiten verzichtet und sich aufs Positive konzentriert, hat bessere Erfolge. So läuft das. (Foto: IMAGO, Panthermedia)

Selbstversuch mit neuen Ansätzen

Zuckerfasten mit Erfolg – so klappt es sogar langfristig

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AUTOR/IN
Sabine Schütze

Fasten mit einem totalen Zuckerverbot nutzt nur kurzzeitig. Wer aber stufenweise auf Süßigkeiten verzichtet und sich aufs Positive konzentriert, hat bessere Erfolge. So läuft das.

Ich liebe Schokolade, ich genieße Torte und überstehe derzeit nicht einen einzigen Tag ohne etwas Süßes: entweder ein Stück Kuchen oder etwas anderes Süßes am Nachmittag oder eben eine Nascherei am Abend auf der Couch.

Mein Name ist Sabine - und ich bin ein Zuckerjunkie

Ich bin Ernährungsberaterin, weiß also genau, was ich falsch mache und kenne die Zuckerfallen. Trotzdem komme ich nicht vom vielen Zucker weg. Verstand und Wissen richten hier wenig aus, weil Essen dafür viel zu emotional ist. Es wird also Zeit, dass ich mich dem Thema mal anders nähere.

Brauner und weißer Zucker nah (Foto: IMAGO, MiS)
Zucker trifft mit seinem süßen Geschmack genau auf unsere genetisch vorprogrammierten Vorlieben

Neue Ziele beim Verzicht auf Zucker

Ich faste nicht zum ersten Mal Zucker. Meinen Zuckerkonsum habe ich damit bislang nicht senken können. Klar, in der Fastenzeit hat es geklappt, zumindest einigermaßen. Doch schon kurze Zeit später war ich wieder da, wo ich vorher schon war. Deshalb soll mein diesjähriges Zuckerfasten mal anders sein und hoffentlich länger nachwirken.

1. Zuckerfasten nicht als Verbot durchziehen

Strikte Verbote funktionieren nur kurzzeitig, nie langfristig. Was verboten ist, wird nur umso interessanter; der Wunsch sich dem Verbot zu widersetzen, wächst stetig.

Mein Tipp: Ausnahmen akzeptieren bzw. von vornherein als Möglichkeit einplanen.

Ich halte mir die Möglichkeit offen, einmal pro Woche das Fasten zu unterbrechen und etwas zu naschen, wenn es gar nicht mehr gehen sollte. Denn eine kalkulierte Ausnahme ist besser, als mein Vorhaben gefrustet ganz abzubrechen und unkontrolliert reinzuhauen. Intervallfasten mal anders interpretiert.

2. Stufenweises Fasten ohne Zucker

Zuckerjunkies sollten nicht gleich auf alle Lebensmittel mit Zucker verzichten, sondern nur mit ein oder zwei anfangen. Wer Limos oder gesüßten Kaffee mag, der lässt die zuerst weg. Ist das geschafft und Normalität, kommt als nächstes das Stück Kuchen am Nachmittag, dann die Schokolade und so weiter.

Wir neigen dazu, die Latte direkt ganz oben anzulegen und wundern uns dann, dass wir nicht drankommen. Kein Wunder, denn wir haben uns ja noch nicht auf dieses Niveau hoch trainiert.

Ich habe mir vorgenommen, zunächst keine Süßigkeiten und keine Kuchen und Torten zu essen. Das versuche ich, bis Ostern durchzuhalten.

Meine „Ausweichmöglichkeiten“ sind Obst, das ich zweimal am Tag essen kann, oder auch Salate mit einem süß-sauren Dressing bzw. andere süß-saure Gerichte. Denn ohne Zucker oder Honig schmecken die nicht.

Mein Tipp: Immer nur einen Schritt vor den anderen setzen. Kleine Erfolge helfen dran zu bleiben.

Ein Stück Sahnetorte steht auf einem Teller (Foto: IMAGO, Westend61)
Ein Stück Torte ist ein sehr verlockendes Essen

3. Aufs Positive konzentrieren beim Zucker fasten

Wer Schritt für Schritt erfolgreich ist, darf und sollte sich über jeden einzelnen dieser Erfolge ausgiebig freuen.

Genauso wichtig ist auch, sich immer wieder daran zu erinnern, was das Fasten bringt. Ich will mir damit gesundheitlich etwas Gutes tun. Und vor allem will ich dadurch auch wieder meinen Geschmack sensibilisieren, so dass künftig weniger Zucker für einen süßen Geschmack reicht.

Mein Tipp: Jeder einzelne Tag, an dem ich mein Fastenvorhaben ohne Zucker umgesetzt habe, ist ein Erfolg. Und dafür klopfe ich mir auch jeden Abend gedanklich auf die Schulter.

4. Nicht allein fasten

Zusammen mit Freunden oder dem Partner, der Partnerin macht Zucker fasten mehr Spaß. Sich darüber austauschen können und jemanden zum Reden zu haben, wenn es gerade schwerfällt, dranzubleiben - das alles wirkt unterstützend.

Mein Tipp: Feste Zeiten für den Austausch ausmachen und einhalten. Denn wenn wir von alten Gewohnheiten loskommen wollen, hilft es, neue zu etablieren.

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Was passiert, wenn man Zucker fastet?

Dranbleiben lohnt sich, auch hier beim Blog, denn ich werde regelmäßig über meine Erfahrungen berichten: wie Zucker fasten funktioniert, wie es mir geht, und ich werde auch noch andere Aspekte rund ums Thema Süßes ansprechen - wie etwa Zuckerfallen und Zuckerersatzstoffe.

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