Ein Mann fährt ein E-Bike. Am Lenker hängt ein blauer Helm. (Foto: Colourbox, COLOURBOX52454195)

Umstieg für die Mobilitätswende

Wie nachhaltig sind E-Bikes, Pedelecs und Co.?

Stand
AUTOR/IN
Karolina Luttig
ONLINEFASSUNG
Sarah Cihan

Fast 10 Millionen E-Bikes fahren aktuell auf unseren Radwegen. Wie groß ist das Potenzial von E-Bikes für die Umwelt? Und was gilt es beim Kauf und der Nutzung zu beachten?

Inhalt

Wie groß ist das Potenzial von E-Bikes für die Umwelt?
Unterschied zwischen Pedelec und S-Pedelec
Unterschiedliche E-Bike-Modelle
Wichtige Hinweise für die Akkus
So beeinträchtigen E-Bikes die Umwelt
Können E-Bikes nachhaltig sein?
Förderprogramme für E-Bikes

Wie groß ist das Potenzial von E-Bikes für die Umwelt?

Pkw und Motorräder verursachten 2021 mit 62 Prozent den größten Teil der CO2-Emissionen in Deutschland. Laut dem Verkehrsclub Deutschland können E-Bikes eine umweltfreundliche Alternative sein. Insgesamt gibt es etwa zehn Millionen E-Bikes auf den Straßen Deutschlands. Mit einer steigender Tendenz.

Mehrere grüne E-Bikes stehen aneinander gelehnt am Straßenrand.  (Foto: Colourbox, COLOURBOX54863917)
E-Bikes und Pedelecs können inzwischen geleased werden.

Unterschied zwischen Pedelec und S-Pedelec

E-Bikes unterstützen den Fahrer elektrisch beim Treten und mithilfe eines Motors, der mit einem Akku betrieben wird. Dabei gibt es zwei Arten von E-Bikes. Die, die bis zu 25 km/h unterstützen, werden Pedelec genannt. S-Pedelecs wiederum, unterstützen den Fahrer mit bis zu 45 km/h. Für die S-Pedelecs benötigt man außerdem ein Versicherungs-Kennzeichen wie bei einem Mofa.

Unterschiedliche E-Bike-Modelle

City-Tiefeinsteiger sind besonders geeignet für Stadt-Straßen. Sie sind ideal für Ebenen und kürzere Strecken. Für E-City Bikes reicht eine Akkuleistung von 250 bis 500 Watt aus. Darin ist ein sogenannter Mittelmotor verbaut. Im Vergleich zu anderen Motorpositionen fällt es hier leichter, das Gleichgewicht zu halten.

Ein älteres Pärchen fährt einen Feldweg entlang. E-Bikes unterstützen den Fahrer beim Treten. So kann man auch steile Hänge problemlos hoochfahren. (Foto: Colourbox, COLOURBOX51154581)
E-Bikes unterstützen den Fahrenden beim Treten. So kann man auch steile Hänge problemlos hoochfahren.

Das Tracking-Rad eignet sich sowohl für die Stadt als auch für das Gelände und ist für längere Touren ausgerichtet. Dafür braucht es leistungsstarke Akkus mit bis zu 600 Watt.

E-Mountainbikes zeichnen sich durch hohe Leistungsstärke und Akkukapazitäten aus. Ausgestattet mit breiten Reifen und Federungen spielt das E-Mountainbike seine Stärken voll auf dem unebenen Gelände aus.

Wichtige Hinweise für die Akkus

Bei einem durchschnittlichen 500 Watt Akku schafft ein E-Bike in der Regel zwischen 70 und 130 km. Die Reichweite hängt - abgesehen von der Akkukapazität - aber auch vom Fahrverhalten und vom Streckenprofil ab.

Integrierte Akkus lassen sich nur im Fachhandel austauschen. Besser sind daher entnehmbare Akkus. Diese können teilweise auch zu Hause geladen werden. Beim Kauf sollte dann darauf geachtet werden, dass der Hersteller Ersatz-Akkus und Ersatz-Teile anbietet. Bei namhaften Herstellern ist dies häufig der Fall.

In der Regel schafft ein Akku etwa 2.000 Ladezyklen. Je nach Pflege können Akkus daher etwa fünf Jahre halten. Viele Pedelec-Anbieter geben die Lebensdauer der Akkus mit 500 bis 1.000 Vollladezyklen an.

Um die Kapazität so lange wie möglich zu halten, sollte der Akku gut gepflegt werden. Zu hohe und zu niedrige Temperaturen sollten vermieden werden. Außerdem empfiehlt es sich, den Akku nie ganz leer zu fahren und auch nie komplett aufzuladen.

Der Bildschirm eines E-Bike Monitors zeigt einen Akku von 100 Prozent an.  (Foto: Colourbox, COLOURBOX17581488)
Der Akku eines E-Bike Pedelecs enthält Lithium und Cobalt.

So beeinträchtigen E-Bikes die Umwelt

Der Abbau von Lithium für die Akkus von E-Bikes braucht viel Wasser. Außerdem können durch den Abbau Schadstoffe und Schwermetalle eingetragen werden, die Ökosysteme, Grundwasser und Umwelt stark belasten können.

Ein anderes Material, dass bei der Herstellung von Akkus verwendet wird, ist Cobalt. Das kommt unter anderem aus der Demokratischen Republik Kongo. Immer wieder gibt es Berichte von katastrophalen Arbeitsbedingungen vor Ort und Kinderarbeit. Darüber hinaus sind Böden und Gewässer in der Nähe der Minen verseucht. Dies gefährdet die Gesundheit der Minenarbeiter und der Anwohner.

Jemand fährt auf einem E-Bike. (Foto: Colourbox, COLOURBOX47091158)
Austauschbare Akkus sind leichter zu handhaben als E-Bike Akkus, die nicht entnehmbar sind. Außerdem kann man den Akkus einfacher lagern.

Können E-Bikes nachhaltig sein?

Für das Umweltbundesamt können E-Bikes zur Mobilitätswende beitragen, wenn sie statt dem Auto genutzt werden. Schon nach etwa 300 km, die man mit dem E-Bike statt dem Auto fährt, sind die CO2-Emissionen des Akkus wieder ausgeglichen.

Am nachhaltigsten ist das E-Bike, wenn der Strom für den Akku aus erneuerbaren Energieträgern stammt. In der Klimabilanz kann das E-Bike sogar den Öffentlichen Personennahverkehr schlagen.

Das E-Bike Verkehrszeichen auf Asphalt abgedruckt.  (Foto: Colourbox, COLOURBOX28138907)
E-Bikes werden immer beliebter

Förderprogramme für E-Bikes

Es gibt bereits einige Arbeitgeber, die im Rahmen von Leasing-Modellen als Job-Rad oder als Dienst-Rad E-Bikes fördern. Für S-Pedelecs kann außerdem die Pendler-Pauschale geltend gemacht werden. Einzelne Bundesländer, wie beispielsweise Baden-Württemberg bieten bereits Förderprogramme für die Anschaffung von E-Bikes und Pedelecs an.

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Karolina Luttig
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Sarah Cihan