Mann zündet Feuer in einem Kaminofen an (Foto: SWR, SWR -)

So funktioniert es

Kaminöfen richtig befeuern: Holz, Geruch und Feinstaub

Stand
AUTOR/IN
Susanne Henn
INTERVIEW
Biggi Hoffmann

Kaminöfen sind für die einen pure Gemütlichkeit, für die anderen ein Ärgernis. Jetzt werden sie wieder angefeuert und verbreiten einen leichten bis stärkeren Holzgeruch - und nicht nur das.

In der Heizperiode nutzen viele Menschen Kaminöfen, auch Schwedenofen genannt. Sie sollen für eine behaglichere und oft günstigere Wärme als zum Beispiel eine Ölheizung sorgen. Beim Befeuern sollten Ofenbesitzer ein paar Hinweise beachten. SWR-Umweltredakteurin Susanne Henn beantwortet einige Fragen dazu.

Wie kann ich Geruchsbelästigung bei Holzöfen vermeiden?

So hundertprozentig geht das nicht – vor allem jetzt im Herbst. Denn immer wenn man so einen Ofen nach längerer Zeit zum ersten Mal wieder anfeuert, dann verbrennen die Staubpartikel, die sich in den Konvektionsöffnungen des Ofens abgelagert haben, und das sorgt für Geruch. Das ist aber nur beim ersten Mal so. Aber auch danach können Gerüche durch den Kamin nach außen gelangen, das ist vor allem bei offenen Kaminen der Fall. Da lässt sich der Geruch gar nicht vermeiden.

Aber der Geruch ist nicht das Problem, den kann man mögen oder auch nicht. Bedenklicher ist der Feinstaub, den diese Holzkamine trotz deutlich strengerer Vorschriften immer noch in die Luft blasen. Und das ist gerade bei Inversionswetterlagen, bei denen es kaum zum Luftaustausch kommt, nicht ganz unproblematisch.

Jemand gibt einen Holzscheit in einen brennenden Kaminofen (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)
Bestimmte Holzarten brennen langsamer ab.

Mein Nachbar heizt jeden Tag mit seinem Kaminofen und der Geruch stört mich. Was kann ich tun?

Das Beste wäre natürlich, das Gespräch zu suchen, da lässt sich oft schon eine Lösung finden. Sie können Ihrem Nachbarn nicht verbieten, seinen Kaminofen anzufeuern.

Aber wenn er einen offenen Kamin hat, dann darf er diesen laut Rechtssprechung nur gelegentlich anfeuern. Das ist ein etwas schwammiger Begriff, der durch ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts Rheinland-Pfalz etwas konkreter wurde. Demnach bedeutet „gelegentlich“ nur an acht Tagen pro Monat maximal fünf Stunden. Ein geschlossener Kamin hingegen darf auch täglich benutzt werden

Was darf ich denn in einem Kaminofen verbrennen und welche Holzart eignet sich gut?

Erlaubt für Kaminöfen, egal ob offen oder geschlossen, ist nur unbehandeltes Holz, also Scheitholz, Holzspäne oder auch Holzbriketts. Besonders gut eignen sich Laubhölzer, zum Beispiel Buche, Eiche oder Esche, die brennen nicht so schnell herunter. Zum Anfeuern eignen sich zum Beispiel Fichtenspäne sehr gut. Papier und Pappe dürfen zum Anfeuern nicht verwendet werden und auch grundsätzlich brennbare Abfälle haben im Kaminofen nichts zu suchen.

Wirklich verboten ist es, gestrichenes oder behandeltes Holz zu verbrennen, das Gleiche gilt für Sperrholz oder Spanplatten.

Wer einen Kaminofen kaufen will - sind sie denn eine Alternative für die Zukunft?

Also in der Form „gemütlicher Ofen im Wohnzimmer“ sicher nicht, denn dafür emittieren sie einfach zu viel Feinstaub. Anders sieht das bei modernen Pellets-Heizungen im Keller aus, die sind mit anderen Filtern ausgestattet. Was die CO2-Bilanz angeht, da gelten Pellets-Heizungen als klimaneutral, weil das Holz nur so viel CO2 abgeben kann, wie es gespeichert hat.

Aber: Auch wenn Holz ein nachwachsender Rohstoff ist, so ist er nicht unendlich verfügbar. Daher sollte verantwortungsvoll damit umgegangen und nur so viel Holz verbrannt werden, wie auch wieder nachwachsen kann.

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Biggi Hoffmann