Eine fast vergessene Behandlungsmöglichkeit

Was bewirkt das Trinken von Heilwasser?

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AUTOR/IN
Janika Müller
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Nils Keilmann
Nils Keilmann (Foto: SWR)

Das Trinken von Heilwasser soll helfen, Krankheiten vorzubeugen oder zu bekämpfen. Doch was ist dran, was drin und was versteht man unter Heilwasser?

Was ist Heilwasser?

Heilwasser ist Regenwasser, das manchmal Jahrhunderte lang durch Gesteinsschichten sickert. Dabei löst es verschiedene Mineralstoffe aus dem Gestein und tritt irgendwann an einer Quelle wieder aus. Um als Heilwasser bezeichnet werden zu können, muss Wasser einen Mindestgehalt von einem Gramm gelöster Mineralstoffe pro Liter enthalten. Das ist deutlich mehr, als in den meisten herkömmlichen Mineralwässern enthalten ist. Heilwässer müssen eine nachgewiesene gesundheitsfördernde Wirkung haben und gelten sogar als Arzneimittel. Deshalb müssen sie durch das Bundesinstitut für Arzneimittel zugelassen werden.

Wie gesund unser Leitungswasser im Südwesten im Vergleich zu Mineralwasser aus der Flasche ist, lesen Sie in diesem Artikel:

Ist Heilwasser eine Alternative zu anderen Medikamenten?

Viele Menschen glauben fest daran, dass Wasser aus Heilquellen Krankheiten vorbeugen und sogar bekämpfen kann. Aber sind sie eine Alternative zu herkömmlichen Medikamenten? Mediziner Dr. Heinz-Jürgen ist fest davon überzeugt.

„Die Heilwässer setze ich ganz besonders bei vielen, vielen Stoffwechselerkrankungen ein, die sich mit dem großen Verdauungsorgan Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse beschäftigen.“

Die positive Wirkung belegen auch Studien am Kompetenzzentrum Mineral- und Heilwasser der Universität Hannover. Sie wirken je nach Zusammensetzung auf Stoffwechsel und Kreislauf, Nieren und Harnwege, Leber und Galle, sowie Magen und Darm. Dabei sind die wichtigsten Mineralstoffe Calcium, Magnesium, Chlorid, Sulfat und Hydrogencarbonat.

Welches Heilwasser wirkt bei welchen Beschwerden?

Insbesondere bei Verdauungsproblemen kann das richtige Wasser Medikamente ergänzen, oder sogar komplett ersetzen und gleichzeitig einen positiven Einfluss auf die Leber haben. Achten Sie beispielsweise bei Verstopfungen darauf, Magnesium oder Kalziumsulfat, oder auch Natriumsulfat-haltiges Wasser zu trinken.

„Bei Beschwerden wie Sodbrennen sind es vor allem die Bicarbonat-haltigen Wässer, die da besonders gut sind. […] Und Bicarbonat ist eben ein basisches Element, also ein Gegenspieler zu Säure, dass die Säure abpuffert, also ausgleicht. Und wenn ich das zu mir nehme, habe ich weniger Sodbrennen.“

Einen ausführlichen Artikel zu den Ursachen und zur Behandlung von Sodbrennen und Reflux haben wir hier:

Es gibt viele Menschen, die Heilwässer präventiv trinken, um gut mit Mineralstoffen versorgt zu sein. Wer sie zur Bekämpfung von Krankheiten nutzen möchte braucht Geduld, denn ein Effekt zeigt sich in manchen Fällen erst nach mehreren Wochen.

Eine Einnahme über einen längeren Zeitraum sollte aber zur Sicherheit immer vorher mit einem Arzt abgesprochen werden.

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