Ab dem Fahrplanwechsel müssen Bahnfahrer mehr bezahlen. Im Schnitt werden die Tickets im Fernverkehr um 4,9 Prozent teurer. Auch die Bahncard-Preise steigen ab 11. Dezember: Sowohl die Bahncard 25 und 50 als auch die Bahncard 100 kosten ab dem Fahrplanwechsel durchschnittlich 4,9 Prozent mehr.
Ticketpreise steigen wegen höherer Energiekosten
Die Deutsche Bahn begründet die Preiserhöhungen unter anderem mit gestiegenen Energiekosten. Keine Erhöhung gibt es bei den Sitzplatzreservierungen - sie kosten auch weiterhin in der zweiten Klasse 4,50 Euro und in der ersten Klasse 5,90 Euro.
Neuer Fahrplan: Mehr Verbindungen, neue Intercity-Züge
Mit dem Fahrplanwechsel sollen der Nordwesten und der Süden Deutschlands besser verbunden werden. Das bringt auch Vorteile für Bahnfahrer in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.
- Fahrgäste können künftig unter anderem zwei Mal pro Stunde zwischen Köln und München reisen, so die Deutsche Bahn.
- Außerdem wird es mehr Verbindungen zum Frankfurter Flughafen geben.
- Zwischen Stuttgart und Zürich gibt es zudem eine zusätzliche durchgehende Hin- und Rückfahrt.
Für Bahnfahrer in Rheinland-Pfalz gibt es künftig mehr Direktverbindungen von Montabaur zum Kölner Hauptbahnhof. Auch von Mainz und Koblenz nach Bielefeld und Hannover sind mehr umsteigefreie Verbindungen geplant. Auf dieser Linie sollen auch neue Doppelstock-Intercity-Züge die bisherigen älteren Intercity-Züge ersetzen, teilte die Deutsche Bahn mit.
ICE 3neo: Der neue ICE-Zug kommt zum Einsatz
Die Deutsche Bahn setzt ab dem Fahrplanwechsel auch auf neue ICE-Züge. Der ICE 3neo soll künftig regelmäßig auf der Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main und auch zwischen Dortmund, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München sowie auf der Strecke Köln-Wiesbaden-Mainz fahren. Die neue ICE-Version hat 439 Sitzplätze und kann eine Höchstgeschwindigkeit von 320 Kilometern pro Stunde erreichen.
Außerdem soll hier der Mobilfunkempfang besser sein als in den bisherigen ICE-Modellen, da der neue Zug spezielle Fensterscheiben besitzt. Bis 2029 investiert die Deutsche Bahn zehn Milliarden Euro in neue Züge, darunter auch 73 ICE 3neo.
Deutsche Bahn kauft mehr XXL-Fernzüge Neuer ICE 3neo: Besser mobil telefonieren, schneller reisen
Bahnreisende sollen im ICE 3neo mit frequenzdurchlässigen Fensterscheiben einen besseren Mobilfunkempfang haben. Außerdem fährt er deutlich schneller als seine Vorgänger.
Schnellfahrstrecke Wendlingen-Ulm geht in Betrieb
Von Baden-Württemberg aus geht es künftig schneller mit dem Zug nach Bayern: Die Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm ist fertig, dadurch verkürzt sich die Reisezeit zwischen Stuttgart und München um rund 15 Minuten. Mit dem Fahrplanwechsel wird es außerdem mehr Verbindungen zwischen der baden-württembergischen Landeshauptstadt und der Landeshauptstadt Bayerns geben - das Angebot im Fernverkehr steigt um rund 20 auf 90 Fahrten.
Fragen und Antworten Die wichtigsten Antworten zur Neubaustrecke Wendlingen - Ulm
Am 11. Dezember 2022 geht die Neubaustrecke Wendlingen - Ulm in Betrieb. Wie groß die Zeitersparnis ist, wie hoch die Kosten sind und vieles mehr erfahren Sie in unseren FAQ.
Bessere Angebote im Regionalverkehr: MEX, S-Bahn, Regionalexpress
Auch im Regionalverkehr in Baden-Württemberg wird es nach Angaben des baden-württembergischen Verkehrsministeriums Verbesserungen geben: So werden zum Beispiel in der Region Stuttgart mehr Metropolexpresszüge (MEX) unterwegs sein, auch die S-Bahnen werden hier häufiger fahren.
Rund um Karlsruhe und Heilbronn werden künftig schnelle Regionalexpresszüge eingesetzt, dadurch könne die Reisezeit bei vielen Verbindungen um bis zu 20 Minuten verkürzt werden.
Nachtzüge in den Süden halten wieder in Stuttgart
Das europaweite Nachtzugnetz wird ausgebaut, und davon profitiert auch Baden-Württemberg. So halten die Nachtzüge der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), die Nightjets, künftig wieder in Stuttgart. Ab dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember fährt täglich ein Nachtzug von Stuttgart über Göppingen, Ulm, Salzburg und Villach nach Venedig.

Auch Wien, Budapest, Zagreb und Rijeka lassen sich künftig von Stuttgart aus mit dem Nachtzug erreichen. Die Nachtzüge werden von den Österreichischen Bundesbahnen betrieben, die Deutsche Bahn ist dabei nur Partner. Die DB hatte den eigenen Nachtzugbetrieb Ende 2016 eingestellt. Die Nightjets der Österreichischen Bundesbahnen fahren in 25 europäische Metropolen.