Bahngleise: Wo geht es im Winterfahrplan der Bahn hin? (Foto: Colourbox, Photographer: Chirasak Tolertmon)

Bahncard und Flexpreise werden teurer

Bahnreisen – was bringt der neue Winterfahrplan?

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AUTOR/IN
Christiane Sütterle

Ab dem 11. Dezember gilt bei der Bahn der neue Winterfahrplan. Was ändert sich und welche Angebote gibt es, wenn man in der Weihnachtszeit reisen möchte?

Die schlechte Nachricht zuerst: Für die ganz günstigen Sparpreise ist es schon zu spät. Einsparungen sind noch möglich, aber man sollte sich beeilen. Auf jeden Fall sollten Sie einen Sitzplatz reservieren, denn die Bahn rechnet in den Zügen in der Weihnachtszeit wieder mit einer hohen Auslastung.

Flex-, Spar- oder Super Sparpreis – was ist was?

Am billigsten ist der Super Sparpreis, diese Tickets gibt es ab 17,90 Euro. Für Senior*innen ab 65 Jahren sind sie sogar noch etwas günstiger: ab 15,90 Euro mit einer BahnCard.

Die weiteren Vorteile:

  • Auf den Super Sparpreis gibt es 25 Prozen Rabatt, wenn man eine BahnCard hat, egal ob BahnCard 25 oder 50.
  • Kinder bis 14 Jahre reisen immer kostenfrei mit

Etwas teurer ist der Sparpreis (ab 21,90 Euro, für Senior*innen ab 19,90 Euro). Am meisten kosten die sogenannten Flexpreise. Der Vorteil hier: Es gibt keine Zugbindung, am Reisetag kann ich den Zug nehmen, der mir am besten passt.

Zahlreiche Menschen warten auf einfahrenden Zug (Foto: dpa Bildfunk, picture-alliance/ dpa/dpaweb)
In der Weihnachtszeit wird es in den Zügen wieder voll werden.

Was wird teurer mit dem neuen Winterfahrplan?

Ab dem 11. Dezember steigen die Flexpreise um sieben Prozent, und eine Bahncard kostet 4,9 Prozent mehr. Unverändert bleiben Spar- und Supersparpreise.

Tipp: Bis einschließlich Samstag, 10. Dezember, können die neuen Angebote noch zum alten Preis gebucht werden.

Bahnticket stornieren – wann geht das?

Beim Supersparpreis buche ich einen bestimmten Zug, das heißt, ich lege mich auf Reisetag und Uhrzeit fest. Ich kann aber bis zwölf Stunden nach Buchung kostenfrei stornieren. Das gilt für den Super Sparpreis und den Sparpreis.

Den Sparpreis kann man außerdem bis vor dem 1. Geltungstag stornieren - das kostet dann 10 Euro Bearbeitungsgebühr. Wer frühzeitig eine längere Bahnfahrt plant und sich noch nicht 100-prozentig sicher ist, der sollte zum Sparpreis greifen.

Denn die Tickets werden in der Regel immer teurer, je näher der Reisetermin rückt. Das heißt, je früher ich buche, desto billiger ist es. Und mit 10 Euro Rückgabegebühr ist das Risiko überschaubar.

Flexpreise kann man vor dem ersten Geltungstag kostenlos umtauschen und stornieren.

Welche Rechte habe ich bei Verspätungen?

Als Fahrgast habe ich ab 60 Minuten Verspätung am Zielbahnhof Recht auf eine Entschädigung von 25 Prozent des Fahrpreises, ab 2 Stunden auf 50 Prozent.

Relativ neu ist, dass man die Erstattung auch online beantragen kann. Es kommt aber darauf an, wo ich die Tickets gekauft habe. Kaufe ich eine Fahrkarte am Schalter, muss ich mich auch dorthin für eine Erstattung wenden.

Außerdem wichtig: Ist mein Zug mehr als 20 Minuten verspätet, entfällt die Zugbindung!

Wie sieht es aus, wenn der Zug komplett ausfällt?

Dann kann ich einen anderen, nicht reservierungspflichtigen, Zug nehmen. Wenn der Ersatz-Zug nach 0 Uhr am Zielort ankommt, werden die Kosten für ein anderes Verkehrsmittel bis zu einer Höhe von 80 Euro erstattet. Sollte eine Übernachtung erforderlich werden, erstattet die Bahn die Kosten hierfür.

Frau wartet auf Zug  (Foto: Colourbox, (c) Kzenon)
Hat mein Zug mehr als 20 Minuten Verspätung, entfällt die Zugbindung.

Wie läuft die Erstattung?

Man sollte sich die Verspätung von der Bahn bestätigen lassen. Dann kann man eine Erstattung über das Fahrgastrechte-Formular beantragen. Das geht online, per Post oder am Fahrkartenschalter. Erstattet wird der Geldbetrag oder man bekommt einen Gutschein.

Mehr ICE-Züge mit dem neuen Winterfahrplan

Vor allem zwischen Köln und München und zum Frankfurter Flughafen setzt die Bahn mehr Züge ein. Das wird möglich, weil die Neubaustrecke zwischen Ulm und Wendlingen in Betrieb genommen wird. Dadurch verkürzt sich die Fahrtzeit um 15 Minuten, und die Bahn kann mehr Züge auf dieser Strecke fahren lassen.

Künftig wird es zwischen Köln und München zweimal pro Stunde einen ICE geben (einmal via Stuttgart, einmal via Nürnberg). Zudem sollen von Basel, Freiburg, Offenburg, Karlsruhe oder Mannheim mehrere ICE-Züge ohne Umstieg über Köln weiter in den Nordwesten fahren.

Auch zum Frankfurter Flughafen wird es mehr Verbindungen geben: 60 Prozent mehr Kapazität. Die Bahn hat 37 neue Züge gekauft, insgesamt werden dadurch bis Jahresende zusätzliche 37.000 Sitzplätze geschaffen.

Zusätzliche Nachtzüge und Verbindungen ins Ausland

Es wird mehr Verbindungen ins Ausland geben, zum Beispiel eine zusätzliche Verbindung von Stuttgart nach Zürich.

Zudem wird das Nachtzug-Angebot erweitert: Neben einer neuen Nachtzuglinie im IC-Sitzwagen gibt es eine Verbindung von Zürich nach Berlin bzw. Prag (Halt in Erfurt, Halle und Leipzig). Auch der bisherige Nachtzug zwischen München / Venedig / Rijeka / Zagreb / Wien oder Budapest startet bereits in Stuttgart und wird um die Halte in Göppingen, Ulm und Augsburg ergänzt.

Wo werden Bahnfahrer ausgebremst?

Sanierungen gibt es beispielsweise zwischen Fulda und Kassel sowie auf der Strecke Berlin-Dresden. Dort werden über mehrere Wochen Verbindungen aus dem Angebot genommen und die Züge brauchen länger.

Problematisch bleibt auch noch die Strecke von Hannover nach Berlin. Bis zum 16. Dezember müssen Reisende da noch mit Verspätungen und Zugausfällen rechnen.

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