Probleme haben vor allem Erwachsene

Welche Folgen Windpocken und Gürtelrose haben können

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Fällt das Wort "Virus" denken wir sofort an Corona. Doch es gibt noch andere Viruserkrankungen, die vor alle für Erwachsene durchaus gefährlich werden können. Windpocken und die mit ihr zusammenhängende Gürtelrose gehören dazu.

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Windpocken und die Gürtelrose werden beide von dem gleichen Virus ausgelöst: dem Varizella-Zoster-Virus. Auf den ersten Blick handelt es sich scheinbar nur um zwei Hautkrankheiten, die Bläschen ausbilden – bei den Windpocken ist der ganze Körper betroffen, bei der Gürtelrose einseitig, eine Körperregion. In Wirklichkeit steckt jedoch viel mehr dahinter.

Schwere Komplikationen sind möglich

Beide Erkrankungen, sowohl die Windpocken, als auch die Gürtelrose, können harmlos verlaufen – insbesondere bei Kindern. Aber sie können vor allem bei Erwachsenen auch zu schweren Komplikationen führen.

Bei Windpocken drohen unter anderem:

  • Lungenentzündung,
  • Blutungen an den Schleimhäuten oder im Magen-Darm-Trakt,
  • Befall des Nervensystems

Bei Gürtelrose, die fast ausschließlich bei Erwachsenen auftritt, drohen:

  • Nervenschmerzen
  • halbseitige Gesichtslähmung
Gürtelrose, ausgeprägtes Bild am Unterarm (Foto: SWR)
Als Spätfolgen der Gürtelrose bleiben oft lästige, lang anhaltende Nervenschmerzen.

Mit dem Varizella-Zoster-Virus ist nicht zu spaßen. Je nach Statistik hat jeder fünfte Gürtelrose-Patient nach der Erkrankung bleibende gesundheitliche Probleme, auch wenn sehr schwere Komplikationen selten vorkommen.

Anders als die Windpocken kann man die Gürtelrose auch mehrmals im Leben bekommen, was die Komplikationsgefahr erhöht.

Gesundheitliche Probleme bei einer Windpockenerkrankung sind dagegen seltener, was vor allem daran liegt, dass rund 90 Prozent der Bevölkerung die Windpocken bereits in der Kindheit durchgemacht hat, in einem Alter, in dem die Erkrankung meist nur Fieber, Gliederschmerzen, Hautbläschen und Juckreiz verursacht.

Impfschutz gegen Windpocken und Gürtelrose nutzen

Das Gute an beiden Erkrankungen ist, man kann sie durch Impfung vermeiden.

  • Seit 2004 werden Kinder routinemäßig gegen Windpocken geimpft.
  • Seit Ende 2018 steht auch ein Impfschutz gegen Gürtelrose zur Verfügung.

Dabei gilt, dass beide Krankheiten eng zusammenhängen. Nur, wer bereits die, sich über Tröpfcheninfektion verbreitenden, Windpocken hatte, kann auch Gürtelrose bekommen.

Wer gegen Windpocken geimpft ist, braucht sich für den Rest seines Lebens keine Gedanken um eine Gürtelrose-Erkrankung zu machen.

Für all diejenigen, die bereits an den Windpocken erkrankt waren, bietet sich die Gürtelroseimpfung als Schutz an.

Einen anderen Schutz als die Impfung gibt es nicht, denn: Jeder, der die Windpocken hatte, trägt das Virus in sich, es kann jederzeit unter der Bezeichnung Gürtelrose erneut ausbrechen. Anders als bei den Windpocken, kann man sich mit der Gürtelrose nur sehr schwer bei anderen anstecken.

Die Gürtelroseimpfung wird für Erwachsene ab 60 Jahren empfohlen, bei entsprechenden Vorerkrankungen – also einem geschwächten Immunsystem - für Erwachsene ab 50. Sie wird von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Wer sich nicht sicher ist, ob für ihn eine Windpocken- oder eine Gürtelroseimpfung in Frage kommt, kann das beim Arzt checken lassen.

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SWR Fernsehen