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Spenden oder auf den Müll? - Wohin mit der Altkleidung?

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Jährlich fallen in Deutschland mehr als eine Million Tonnen an gebrauchter Kleidung an. Nicht alles muss auf den Müll und kann zum Beispiel gespendet werden. Dabei sollte man aber ein paar Dinge wissen und beachten.

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Wohin gehen meine Kleiderspenden?

Altkleider, die in einen Sammelcontainer geworfen oder bei einer Haustürsammlung abgegeben werden, gehen in der Regel unsortiert an gewerbliche Textilverwerter. Bei Altkleidercontainern von gemeinnützigen Sammelorganisationen fließt der Erlös der Sammlung in soziale Projekte. Die Warenspende wird so zu einer Geldspende für den guten Zweck.

Altkleider: Sammlung ist nicht gleich Sammlung

Nicht jede karitativ aussehende Sammlung ist auch tatsächlich gemeinnützig. Nicht selten haben gewerbliche Sammler das Logo eines gemeinnützigen Vereins für ihre Sammlungen gemietet. Außerdem werben gewerbliche Sammler zunehmend damit, einen bestimmten Betrag an soziale Einrichtungen zu spenden. Das ändert aber nichts am gewerblichen Charakter der Sammlung. Ein großes Problem stellt außerdem die große Zahl der illegalen Container dar, die von gewerblichen Sammlern ohne Genehmigung der Behörden aufgestellt wurden.

Bei Kleidersammlungen auf FairWertung-Zeichen achten

Das Zeichen FairWertung auf Kleidercontainern oder Sammelzetteln ist eine wichtige Orientierungshilfe für alle, die gezielt gemeinnützige Altkleidersammlungen unterstützen möchten. Denn Organisationen mit dem Zeichen FairWertung vermieten nicht ihren Namen, sondern sammeln selbst für einen gemeinnützigen Zweck.

Im Keller vom Kleiderladen stapeln sich die Müllsäcke mit Altkleidern, die niemand mehr tragen kann.  (Foto: SWR, Paula Zeiler )
Fast zwei Drittel aller Kleiderspenden können als Second-Handware wiederverwendet werden.

Wie werden Altkleider verwertet?

Das Sortieren von Altkleidern ist reine Handarbeit. Bis zu 65 Prozent werden als Secondhand-Ware wiederverwendet. Beschädigte Textilien werden zu Putzlappen oder Dämmmaterial verarbeitet oder als Materialabgabe verwendet. Rund 5 bis 15 Prozent sind derart verschmutzt, dass sie nur verbrannt werden können. Die Textilien sollten unbedingt gut verpackt in Kleidercontainer eingeworfen werden, damit sie dort nicht verschmutzen.

Wer selbst auf der Suche nach Altkleidung ist, kann in sogenannten "Kleiderkammern" fündig werden. Die werden von sozialen Einrichtungen betrieben - zum Beispiel vom Deutschen Roten Kreuz.

Tipp: Wie sortiere ich Altkleider aus?

Räumen Sie den ganzen Schrank aus und sortieren Sie jedes einzelne Stück, nachdem Sie es anprobiert haben, nach drei Kriterien in einen Korb: "behalten - entsorgen - weiß noch nicht".

Behalten sollten Sie alles, was Sie regelmäßig tragen. Entsorgen sollten sie alles, was Sie länger als ein Jahr nicht getragen haben. Denn Sie werden es auch in Zukunft nicht tragen. Der "weiß-noch-nicht-Korb" birgt alles, von dem Sie sich noch nicht trennen können. Stellen Sie die Kleidung aus diesem Korb - gut gegen Mottenbefall verpackt - außer Sichtweite. Sie werden feststellen, dass Sie ihn schnell vergessen haben und das Entsorgen auf diese Weise leicht fällt.

Entscheiden sie nach den drei Kriterien "behalten", "entsorgen", "weiß noch nicht", welche Kleider sie behalten und welche nicht.   (Foto: Adobe Stock)
Entscheiden sie nach den drei Kriterien "behalten", "entsorgen", "weiß noch nicht", welche Kleider sie behalten und welche nicht.

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Eine Sendung von Janina Schreiber, 16.03.2023
Diesen Podcast bitte künftig in der Audiothek hören: Liebe Hörerinnen und Hörer, wir haben uns dazu entschieden, diesen Podcast in Zukunft nur noch in der ARD Audiothek und auf swraktuell.de zur Verfügung zu stellen. Hören Sie einfach mal rein:
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SWR Fernsehen