Kerzen sorgen für Stimmung, egal ob aus Paraffin oder Bienenwachs (Foto: Colourbox, DimaSobko)

Stimmungsmacher

Kleine Kerzenkunde: Paraffin, Stearin, Soja- oder Bienenwachs

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Antje Kühlmorgen

Kerzen gehören zur Winterzeit einfach dazu. Aber es gibt Unterschiede - Paraffin, Stearin, Bienen- oder Sojawachs. Wir tragen zur Entscheidungsfindung bei.

Paraffin wird aus Erdöl gewonnen und stellt meist den Hauptbestandteil von Kerzen dar. Hersteller mischen dies mittlerweile oft mit aus Palmöl gewonnener Stearinsäure, um die Brenndauer und Festigkeit zu erhöhen. Sowohl Paraffin als auch Palmöl sind aufgrund der Umweltbelastung umstritten.

Kerzen aus Stearinwachs brennen länger, rußen besonders wenig und tropfen nicht. Als Stearinkerzen gekennzeichnete Kerzen müssen zu mindestens 90 Prozent aus Stearin bestehen.

Bienenwachs als umweltschonende Variante

Kerzen aus Bienenwachs bieten eine umweltschonende Alternative zu Paraffinkerzen, da sie aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, nämlich aus den Waben der Honigbienen.

Produktion von Kerzen aus Bienenwachs (Foto: IMAGO, IMAGO/Creative Touch Imaging Ltd)

Nur wenn eine Kerze aus reinem Bienenwachs ohne jegliche Beimischung besteht, darf diese als Bienenwachskerze bezeichnet werden.

Kerzen aus Sojawachs rußen wenig

Sojawachs wird aus Sojaöl gewonnen. Dadurch zählt es zu den natürlichen und erneuerbaren Ressourcen und bietet eine nachhaltigere und umweltfreundlichere Alternative. Es erzeugt nur minimal Ruß und Rauch und hat im Vergleich zu anderen Alternativen eine längere Brenndauer.

Darüber hinaus hat Sojawachs die Fähigkeit, Duftöle länger zu halten und freizusetzen. Es ist jedoch etwas teurer als andere Wachsoptionen, hat eine weichere Textur und ist deshalb anfälliger für Dellen.

Der richtige Docht

Brennende Kerze aus Paraffin  (Foto: IMAGO, gmstockstudio via imago-images.de)

Dochte aus Baumwolle, Leinen oder Jute werden in Wachs getränkt. Dieses Wachs des Dochts sollte auch bei Duftkerzen keine ätherischen Öle enthalten.

Baumwolldochte sind in der Regel Stränge aus geflochtenem Baumwollgarn und können im Kern Papier oder andere Fasern enthalten. Da die Schnüre oft gewachst sind, bleibt der Docht meist aufrecht.

Ein Baumwolldocht ist leicht anzuzünden und hat eine charakteristische ruhige, hohe, helle Flamme. Um Rußbildung zu verhindern, sollte der Docht nicht zu lange sein. Für Paraffin empfehlen sich flach geflochtene Dochte, für Stearin und Bienenwachs dagegen eher runde Kordeln.

Holzdochte geben dem Verbraucher ein Gefühl von einem offenen Kamin oder einem kleinen Lagerfeuer. Die Flamme lodert in unterschiedlichen Höhen und tanzt in kreisenden Bewegungen.

Der Verbrennungsprozess des Holzes gibt dabei ein leises Knistern von sich. Es gibt bereits auch leise Varianten der Holzdochte, falls ein Verbraucher sich vom Knistern gestört fühlt.

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