Gläser auf einer Festtafel (Foto: Colourbox)

Für die festliche Tafel

Schöne Gläser: Qualität und Pflege

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AUTOR/IN
Christiane Sütterle

Elegante Gläser gehören zu einem festlich eingedeckten Tisch. Die Unterschiede sind mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Was macht eine gute Qualität bei Gläsern aus und wie werden sie richtig gepflegt?

Material und Herstellung

Für die Glasherstellung werden Qaurzsand, Kalk, Pottasche und Soda verwendet. Diese werden bei 1400°C geschmolzen und anschließend in Form gebracht. Hierbei wird es dann entweder geblasen oder in einer Form gepresst.

Unterschiede gibt es dann mit der Beimischung von Bleioxyd. Bei unter 4 Prozent handelt es sich um normales "Glas". Bei über 10 Prozent handelt es sich um "Kristallglas", bei mehr als 24 Prozent dann um "Bleikristall" . Dies ist in einer EG Richtlinie festgelegt, die außerhalb der EU unterschiedlich gehandhabt wird. In den USA zum Beispiel gilt ein "Kristallglas" schon ab einem Prozent Bleianteil, und in Tschechien kann jedes höherwertige Glas als Kristall bezeichnet werden.

Einige Firmen bieten inzwischen auch bleifreie Kristallgläser an, bei denen das Blei durch Bariumoxid ausgetauscht wird.

Kristallgläser erkennt man übrigens am Klang. Nach einem kleinen Fingerstoß schwingen sie wunderbar nach.

Festlich glänzende Gläser (Foto: Colourbox)

Gläserreinigung und Aufbewahrung

Lauwarmes Wasser und ein mildes Spülmittel sind Garanten für glänzende Gläser. Weiterhin ist das anschließende Spülen mit klarem Wasser ähnlicher Temperatur wichtig. Rückstände von Spülmittel würden nicht nur Schlieren auf den Gläsern beim Polieren verursachen, sondern auch z.B. das Perlen von Schaumwein verhindern oder den Geschmack des Weines verändern.

Keine gute Idee: Gläser in Geschirrspülaschine (Foto: Colourbox)
Keine gute Idee: Gläser in Geschirrspülaschine

Zum Polieren eignet sich ein fusselfreies Geschirrtuch aus Leinen. Am besten verwendet man zwei Tücher, um Fingerabdrücke beim Halten des Glases zu verhindern. Damit die Gläser nicht brechen, wird das Glas an der unteren Kelchwölbung gehalten.

Gläser jeder Qualität besitzen sehr feine Poren. Somit können sie Gerüche und Staub annehmen. Werden Gläser nicht täglich genutzt, sollte man rechtzeitig an eine "Geruchsüberprüfung" der Gläser denken und diese vor dem Ankommen der Gäste noch kurz reinigen.

Vorsicht vor der Geschirrspülmaschine!

Geht man von der optimalen Gläserreinigung per Hand aus, spricht eigentlich nichts für eine Reinigung in der Geschirrspülmaschine. Hohe Temperaturen, das Aneinanderschlagen mit anderen Geschirrteilen, Chemie und falsch eingestellte Wasserhärte können den Gläsern massiv zusetzen. Immerhin dauert ein Spülmaschinenprogramm bis zu drei Stunden.

Einige Geräte haben aber ein extra Programm für Gläser. In der Maschine sollten die Gläser nie heißer als 60°C gespült werden. Das entspricht in den meisten Fällen dem "ECO"-Programm. Da sich Tabs bei niedrigen Temperaturen nicht immer auflösen, empfiehlt sich hier die Verwendung von Pulver. Ebenso empfiehlt sich ein sofortiges Öffnen der Maschinentür nach Programmende, da der Dampf den Gläsern schaden könnte.

Hilfe bei Glastrübungen

Glastrübungen rühren entweder von Rückständen auf den Gläsern her, oder es handelt sich um eine Glaskorrosion. Bei letzerem wird die Oberfläche des Glases durch chemische und physikalische Einflüsse zerstört und ist in den meisten Fällen nicht mehr rückgängig zu machen. Dies ist allerdings auch abhängig von der Glasqualität. Einige Hersteller haben spezielle Ausrüstungen (Tritan-Kristall), die nicht nur für eine erhöhte Bruchsicherheit sorgen, sondern auch die Gläser in der Spülmaschine schützen sollen.

Vorbeugend kann auf jeden Fall eine Verwendung von Mitteln mit einem speziellen Glasschutz sein oder das Anbringen eines speziellen Steines, der durch seine Inhaltsstoffe glasschädigende Stoffe aus der Chemie der Spülmaschinenmittels neutralisiert.

Erste Hilfe bei Belägen auf Gläsern kannn das Spülen in einer lauwarmen Essig- Wasserlösung (1:8), das Abreiben mit einer rohen Kartoffel oder einer Zitronenscheibe sein. Das Polieren mit einem trockenen Radierschwamm ist auch einen Versuch wert.

Dekantierkaraffen lassen sich sehr gut mit kleinen Kugeln aus Edelstahl (sogenannte Reinigungsperlen) saubermachen. Die Perlen werden auf dem Karaffenboden geschwenkt, so kommt man auch an schwer zugängliche Stellen.

Fazit: Wer seine Gläser unbedingt in der Spülmaschine reinigen möchte, sollte ihnen ab und zu eine Handwäsche in milder Seifenlauge gönnen - oder sie nur per Hand spülen!

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Christiane Sütterle