Yogamatte (Foto: Colourbox)

Die richtige Hygiene

Kauf und Reinigung von Yogamatten und Fitnessbändern

Stand
AUTOR/IN
Diana Stier

Yoga kann man fast überall üben - auch ohne Matte! Angenehmer für den Körper und die Gelenke ist aber eine Yogamatte. Wir haben Tipps für den Kauf und wie Sie sie pflegen.

Auswahlkriterien für eine Yogamatte:

Yogastil: eher sportlich, dynamisch oder eher ruhig und entspannend
Preis: es gibt preisgünstiges PVC für unter 20 Euro bis hin zur Wollmatte oder der Matte aus nachhaltigem Recycling-PVC mit geschlossener Polyurethanoberfläche für weit über hundert Euro
Länge und Breite: gängig ist 60 cm breit, 1,75m lang und ca. 0,5 cm dick - es gibt aber auch extra lange und breite Matten
Dicke: dünn und fest oder dick für extra Polsterung zum Beispiel der Knie, kälteisolierend für Entspannungsübungen - je dicker, umso schwerer und unhandlicher
Gewicht:
soll die Matte zu Hause bleiben oder mit ins Studio oder auf Reisen?
Ethische Kriterien: nachhaltige Materialien, faire Produktion, Langlebigkeit, recyclingfähig
Qualität: robust und strapazierfähig, UV-beständig

Eigene Matte Ja oder Nein?

Warum eine eigene Yogamatte kaufen, wenn doch viele Studios, Sportvereine und Volkshochschulen Matten zur Verfügung ? Vordergründig geht es vielen um Hygiene. Tatsächlich aber steckt mehr dahinter: Die eigene Matte bietet auch die persönliche Grundlage, so etwas wie einen privaten Raum.

Yogamatte zum Mitnehmen (Foto: Colourbox)

Vor dem Training

Besonders im Sommer, wenn wir viel barfuß unterwegs sind, nimmt man viel Staub und Schmutz mit auf die Matte. Daher am besten Hände und Füße vorher säubern. Auch hinterlassen schweißtreibende Übungen und viel Hautkontakt ihre Spuren.

Welche Matte braucht welche Pflege?

Ganz entscheidend für die Reinigung ist, aus welchem Material die Matte besteht. Sonst verursacht man statt einer Pflege unter Umständen sogar das Gegenteil und macht die Matte schmutzanfälliger oder trägt zu einem schnelleren Verschleiß bei.

PVC-Matten: Yogamatten aus PVC sind recht unempfindlich. Man kann sie zwischendurch mit einer Mischung aus Wasser/Apfelessig und einem Tuch abwischen. Tipp: Die Oberfläche ist meist recht porös. Reinigungslösung daher nicht aufsprühen, sondern auf ein Tuch geben und die Matte abreiben.

Für eine Grundreinigung kann PVC problemlos in der Wanne eingetaucht und in der Dusche abgebraust werden. Solange abbrausen, bis das Wasser klar ist. Mit Wasser/Essigmischung und einem weichen Schwamm abreiben, nachspülen. Anschließend über dem Wannenrand oder einem großen Wäscheständer austropfen lassen, aufrollen und in einem Badetuch ausdrücken. Vollständig austrocknen lassen. Tipp: Manche Matten können tatsächlich in die Waschmaschine - hier Herstellerangabe beachten.

Yoga mit Matte und Yogablock (Foto: Colourbox)

Kautschuk-Matten: Diese Matten auf keinen Fall in Wasser eintauchen. Kautschuk nimmt Schmutz nicht so leicht an und deshalb genügt hier eine regelmäßige Abreibung mit einem feuchten Tuch oder weichem Schwamm. Eine intensive Reinigung muss hier gar nicht sein, denn sie macht den Gummi nur poröser.

Sollte dennoch eine gründliche Reinigung nötig sein, die Matte kurz abduschen und sofort gründlich trocken reiben. Keine Reinigungs- oder Pflegemittel verwenden, kein Alkohol, kein Essigwasser und kein ÖL. Sie machen die Matte nur irreparabel rutschig. Wenn Sie einen Reiniger benützen möchten, prüfen Sie bitte die Herstellerangaben des Reinigers, ob dieser für Kautschuk geeignet ist.

Kork-Matten: Kork ist ein Pilz- und bakterienabweisendes Material. Hier genügt ein feuchtes Tuch. Bei Bedarf kann aber eine Wasser/Apfelessigmischung eingesetzt werden.

Wollmatten: Wollmatten bestehen auf der Oberseite aus 100 Prozent Schurwolle, auf der Rückseite meist aus einer PU (Polyurethan- Schaumbeschichtung), die Latex- und PVC-frei ist. Schurwolle besitzt durch das natürliche Wollfett Lanolin selbstreinigende Eigenschaften. Lüften, Ausklopfen oder Abbürsten unterstützen den Prozess der Selbstreinigung. Auch liebt es die Wolle, ab und zu ein Sonnenbad zu nehmen.

Sollte tatsächlich mal ein Fleck entstehen, so hilft meist ein feuchtes Tuch. Bei stärkerer Verschmutzung bitte nur punktuell mit Wollwaschmittellösung oder mit Gallseife ohne viel Druck und Reibung, eher tupfend, bearbeiten und mit klarem Wasser nachbehandeln.

Grundsätzlich kann die Matte - wie alle Wolle- in der Maschine gewaschen werden. So gelingt's: Die Matte so in die Maschine einlegen, dass die Wollseite innen zu liegen kommt (vermeidet unnötige Reibung an der Waschtrommel), Wollwaschmittel, Wollwaschgang bei 30°C, kein Weichspüler. Nicht im Trockner oder auf der Heizung trocknen. Auch ist der Einsatz eines Dampfreinigers bei max. 30°C möglich zur Auffrischung. Hier bitte die Bedienungsanleitung beachten und einen Mindestabstand von 30 cm einhalten.

Reinigungs- und Desinfektionssprays:

Mittlerweile gibt es etliche spezielle Reinigungsmittel und Sprays für Yogamatten zu kaufen. Die meisten Yogamatten-Reiniger wirken durch den enthaltenen Alkohol, der umgehend nach dem Auftragen verdunstet. Die ätherischen Öle dienen nur dem Duft und dem Wohlbefinden. Die entstandene Desinfektion entspricht deshalb keinen klinischen Maßstäben. Eine solche Desinfektion wird nur durch entsprechend deklarierte Desinfektionsmittel erreicht.

Sie können die Sprays leicht selbst herstellen:

Reinigungslösung:
200 ml destilliertes Wasser
1 EL Apfelessig
10 Tropfen Teebaumöl
10 Tropfen Lieblingsduft (Lavendel, Rose, Limette. Minze o.ä.)

Desinfektionslösung:
100 ml destilliertes Wasser
50 ml Alkohol - Isopropanol (Apotheke)
2 Tropfen Teebaumöl
3 Tropfen Lieblingsduft

Pflege von Fitnessbändern

Fitnessband (Foto: Colourbox)

Diese Bänder sind aus sehr dünnem Latexmaterial und deshalb sehr verletzlich. Immer vor dem Einsatz prüfen, damit sie während des Trainings nicht reißen. Grundsätzlich gilt:

  • vor Staub, Hitze und Sonne schützen
  • kein Kontakt mit scharfkantigen Gegenständen, Schmuck, Fingernägel
  • keine schweren Gegenstände darauf stellen

Reinigung von Fitnessbändern

  • nach jedem Training an der Luft trocknen lassen, damit es nicht zusammen klebt
  • regelmäßig mit Wasser und Seife reinigen
  • Desinfektionsmittel vermeiden
  • nach dem Trocknen mit Babypuder einpudern und aufrollen

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Diana Stier