Bindehautentzündung am Auge vorbeugen und behandeln

Gesunde Augen

Bindehautentzündung am Auge vorbeugen und behandeln

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AUTOR/IN
Verena Böhm

Eine Bindehautentzündung kann verschiedene Ursachen haben und muss deshalb auch unterschiedlich behandelt werden. Diese Formen gibt es und wann Sie zum Arzt gehen sollten.

Sind die Augen nur leicht gerötet und es tritt keine Sehverschlechterung auf, ist es gut möglich, dass die Bindehautentzündung von allein wieder abheilt. Sie können das Auge unterstützen, indem Sie ihm ausreichend Feuchtigkeit zuführen. Tränenersatzflüssigkeit und Augengele bekommen Sie rezeptfrei in der Apotheke oder im Drogeriemarkt.

Bei anhaltenden oder starken Symptomen unbedingt zum Arzt

Klingen die Symptome nach wenigen Tagen nicht ab oder sind die Augen stark gerötet und/oder verklebt, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Es gibt Erkrankungen des Auges, die die gleichen Symptome wie die Bindehautentzündung haben, aber dringend behandelt werden müssen. Hierzu zählen der Grüne Star sowie eine Entzündung der Netzhaut oder der Regenbogenhaut.

Bakterielle Bindehautentzündung

Die häufigste Ursache einer Bindehautentzündung sind Bakterien, die beispielsweise durch die Hände oder Kontaktlinsen ins Auge kommen. Hier helfen antibiotische Augentropfen oder -salben. Es ist wichtig, dass die Medikamente lange genug angewendet werden, da sich die Bakterien sonst wieder ausbreiten können. Empfehlenswert ist es, noch drei bis vier Tage nach Abklingen der Symptome weiter zu behandeln.

Virale Bindehautentzündung

Die Entzündung der Bindehaut kann auch durch Viren verursacht sein. Sind Herpesviren der Auslöser, gibt es antivirale Medikamente. Diese wirken allerdings nur, wenn sie frühzeitig angewendet werden.

Bei Adenoviren gibt es keine Behandlungsmöglichkeiten. Hier muss die Bindehautentzündung von allein abheilen. Besonders wichtig ist es, auf Hygiene zu achten, denn diese Viren sind sehr ansteckend. Typisch für die Adenoviren ist der einseitige Beginn mit Krankheitsgefühl und stark verklebtem Lid und der Befall des zweiten Auges innerhalb weniger Tage.

Wie lange ist eine Bindehautentzündung ansteckend?

Ist die Entzündung durch Bakterien oder Viren ausgelöst, beginnt die Ansteckungsgefahr, bevor die ersten Symptome auftreten, und endet mitunter erst nach mehreren Wochen. Deshalb ist es wichtig, sich möglichst nicht an die Augen zu fassen, um die Erreger nicht vom kranken auf das gesunde Auge oder auf andere Menschen zu übertragen.

Auch das häufige Händewaschen ist sinnvoll. Hygieneartikel wie Handtücher sollten nur von einer Person benutzt werden.

Welche Ursachen gibt es noch?

Eine Bindehautentzündung kann auch durch zu trockene Augen oder eine Allergie ausgelöst werden. Im ersten Fall hilft Tränenersatzflüssigkeit, im zweiten Fall ein Antiallergikum. Eine allergische Bindehautentzündung ist daran zu erkennen, dass beide Augen gleichzeitig gerötet sind und jucken. Die Rötung beim trockenen Auge ist häufig auf den Lidspaltenbereich beschränkt. Ist die Bindehautentzündung durch eine Allergie oder trockene Augen ausgelöst, ist sie nicht ansteckend.

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