Wieland Backes

Persönliche Erklärung

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Nach fast 28 Jahren mit über 700 Sendungen und rund 5000 Gästen ist es mein Wunsch, meine Rolle als Gastgeber der SWR-Talkshow NACHTCAFé zum Ende des Jahres 2014 abzugeben.

Porträt von Wieland Backes
Wieland Backes

Es ist das Finale einer einmaligen Erfolgsgeschichte: Das Nachtcafé zählt nun schon seit Jahrzehnten zu den publikumsstärksten Sendungen unseres Programms. Auch im vergangenen Jahr erreichte unsere Talkshow, trotz stetig wachsender Konkurrenz, mit einzelnen Ausgaben Einschaltquoten, die zu den höchsten ihrer Geschichte gehören. Auch der Jahresdurchschnitt stieg leicht an.

Niemand hätte im Februar 1987, als alles begann, mit einer solchen Entwicklung gerechnet. Doch das große Interesse der Zuschauer zeigte sich bereits bei der ersten Sendung und wuchs in den folgenden Jahren unaufhörlich weiter. Viele gaben uns die Rückmeldung, dass Sie aus den Lebensgeschichten im Nachtcafé etwas für ihr eigenes Leben mitnehmen. Das hat uns auf unserem Weg bestärkt. Wir suchten nicht das seichte Fahrwasser. Das augenzwinkernde Credo lautete „Verführung zum Niveau“.

Porträt von Wieland Backes mit Kerzenleuchter
Wieland Backes - ein Bild von den Anfängen

Beim Start der Sendung war das Nachtcafé die einzige thematische Talkshow im deutschen Fernsehen. Inzwischen hat sich manch anderes Format an unserem Modell orientiert. Aber trotz der Flut von Talkshows, mit denen das Publikum inzwischen konfrontiert ist: Die Existenz und der Stellenwert des Nachtcafés blieben stets unangefochten.

Heute ist unsere Sendung rekordverdächtig: Nach unserem Wissen gibt es kein Talkshow-format weltweit, das mit ein- und demselben Moderator über eine solch lange Strecke auf Sendung ist oder war. Selbst der legendäre Larry King machte „schon“ nach 25 Jahren Schluss.

Für mich gibt es allen Grund, für diese großartige Zeit vielen Menschen zu danken: Den Gästen, die in meiner Sendung ihr Herz und ihr Privatleben öffneten, den treuen Zuschauerinnen und Zuschauern, den vielen leidenschaftlich engagierten Mitarbeitern und nicht zuletzt den Persönlichkeiten in der Leitung unseres Hauses, auf deren Vertrauen ich auch in schwierigen Situationen bauen konnte und die den Mut aufbrachten, das Nachtcafé zu einer wöchentlichen Sendung auszubauen. Nicht vergessen seien auch die verlässlichen Partner in der Stadt und in der Schlossverwaltung Ludwigsburg.

Porträt vom Schloß Favorite
Schloss Favorite

Viele, die mich kennen, sagen, ich würde mit meiner Sendung leben. Jetzt habe ich Sehnsucht nach ein bisschen mehr persönlicher Freiheit, Zeit für Familie und Freunde, für mein Engagement an der Hochschule der Medien, dem Stuttgarter Literaturhaus und der Bürgerstiftung. Und natürlich für neue Pläne…

Meine Sendung „Ich trage einen großen Namen“ werde ich weiterhin moderieren.

Wenn ich jetzt meinen Abschied vom Nachtcafé ankündige, dann ist das natürlich für mich und die ganze Redaktionscrew ein Einschnitt und bewegender Moment. Doch die Nachtcafé-Story soll eine Geschichte mit Happy End werden. Noch liegen 36 neue Ausgaben vor uns. Wir haben uns für dieses letzte Jahr viel vorgenommen. Ich freue mich auf das spannende Finale.

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Autor/in
SWR Fernsehen