Raus aus der Komfortzone und rein ins Abenteuer! Exotische Länder und unentdeckte Weiten. An die eigenen Grenzen gehen und über sich hinauswachsen. – Auf wen übt das keinen Reiz aus?
Die Gäste bei Michael Steinbrecher:
Von Kindheit an ist Georg Kirner fasziniert von fernen Ländern und fremden Kulturen. Lebenslang zog es den heute 83-Jährigen auf Expeditionen vom Nordpol bis in den Urwald – Verletzungen und Flugzeugabstürze inklusive. „Das ist wohl der Preis dafür, wenn man so großartige Sachen erleben durfte.“ Sein Abenteurer-Leben hatte auch für Ehefrau Renate Folgen, der aber stets klar war: „Man muss sich entscheiden, was man will und auf was man verzichten kann.“
In Brasilien erforscht Lydia Möcklinghoff das Leben des Großen Ameisenbären. Auf der Suche nach ihrem Forschungsobjekt hat die Biologin mit Dornenwäldern, stechwütigen Wespen und aggressiven Büffeln zu kämpfen. „Natürlich ist das kein schöner Ayurveda-Urlaub“ – doch für den Schutz der gefährdeten Tiere nimmt sie das gerne in Kauf.
Länger als Samantha Cristoforetti war noch keine Frau im Weltraum. Dabei war ihr schon früh klar, wohin die Reise gehen sollte: „Es war schon als Kind mein Traum, Astronautin zu werden.“ 200 Tage verbrachte die Italienerin auf der Internationalen Raumstation und war somit Teil eines der ganz großen Abenteuer der Menschheit.
Einen Jugendtraum erfüllte sich auch Rolf Grotegut. Doch dazu musste erst eine Krebsdiagnose sein Leben auf den Kopf stellen. Der Gastronom überstand die Krankheit, aber die Rückkehr in den Alltag fiel ihm schwer „Ich wusste im ersten Moment: Hier gehöre ich nicht mehr hin.“ Und so suchte er die Freiheit: Mit seinem Bulli reist er seither durch ganz Europa.
Rainer Hagenbusch
Dass aus dem Traum vom Abenteuer auch ein Alptraum werden kann, musste Rainer Hagenbusch erfahren. Sein Bruder Holger bereiste vier Jahre mit dem Fahrrad die Welt. „Ich dachte immer, ihm passiert nichts, er ging kein Risiko ein.“ Doch 2018 verschwand Holger plötzlich spurlos. Als Hagenbusch die schreckliche Nachricht erhielt, dass sein Bruder ermordet wurde, machte er sich selbst in Mexiko auf die Suche nach Antworten.
Prof. Dr. Siegbert Warwitz
Prof. Dr. Siegbert Warwitz beschäftigt sich seit Langem aus psychologischer Sicht mit dem Abenteuer. Entscheidend sei dabei, aus der täglichen Routine auszubrechen: „Der Wagende muss Sicherheit aufgeben, das gehört zum Abenteuer dazu.“ Denn es gehe vor allem darum, die Unsicherheit durch eigenes Können zu bewältigen.
Literatur zu Sendung:
Siegbert Warwitz
Lydia Möcklinghoff
Georg Kirner