In der Schweiz wird der Käse für das Raclette direkt am Laib geschmolzen und dann auf Kartoffeln oder Brot abgestreift. Hier bei uns gibt es den Käse fertig abgepackt in kleinen Scheibchen. Die kommen dann auf die Raclette-Pfännchen. Wir haben uns verschiedene Käse-Sorten aus dem Supermarkt angeschaut und die Geschmacksprobe gemacht.

Fünf Raclette-Käse gehen ins Rennen
Es treten an: zwei Discounter Raclettekäse. Der von Aldi für 0,70 Euro pro 100 Gramm und der von Lidl für 0,68 Euro pro 100 Gramm. Dazu der teurere Rewe Feine Welt Raclette Käse für 1,96 Euro. Und die beiden Markenkäse Raclette Suisse für 0,98 Euro und Le Rustique für 1,20 Euro - jeweils pro 100 Gramm.
Unser Raclette Experte ist der Schweizer Urban Kaufmann. Der Winzer bietet auch Raclette-Abende an. Außerdem ist er ausgebildeter Käser.

Raclettekäse ist in der Regel immer ein Vollfettkäse, das heißt er sollte mindestens 45 Prozent haben, das geht aber hoch bis 50 Prozent. Grundsätzlich kann man sagen, je mehr Fett im Käse ist, umso geschmacksintensiver ist der Käse und sein Schmelzverhalten ist auch etwas anders, so dass er einfacher zu schmelzen ist.
Insgesamt kann kaum einer der Käse-Sorten bei allen wirklich überzeugen. Am wenigsten schmeckte unserem Experten der französische Le Rustique Käse. Säuerlich und etwas zäh. Mittelmäßig im Geschmack: die Käse von Lidl und Raclette Suisse. Etwas würziger und besser schmeckte der teurere Rewe Feine Welt Käse. Und auch der günstige Raclette von Aldi kam bei unseren Testern gut an, obwohl er der jüngste von allen war.
Konservierungsstoff auf der Käserinde
Auf der Rinde einiger Raclette-Käse-Sorten findet sich der Konservierungsstoff Natamycin. Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sagt dazu, dass Natamycin den Käse vor unerwünschtem Schimmelbefall und Verderb schützen kann. Der Konservierungsstoff ist zwar zugelassen und nicht gesundheitsgefährdend. Trotzdem haben wir bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg nachgehakt. Lebensmittelexpertin Sabine Hölzäpfel sagt, es gehe auch ohne den Konservierungsstoff.
Natamycin wird auch in Medikamenten für Menschen eingesetzt, insofern sollte es aus unserer Sicht in Lebensmitteln nicht enthalten sein. Damit Resistenzen wirklich komplett ausgeschlossen werden können. Dass das geht, zeigen ja Produktte von anderen Herstellern, die auf Natamycin komplett verzichten.
Am besten immer auf der Verpackung nachlesen, ob die Rinde mitgegessen werden kann oder nicht.
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