Osterhasen und Schokoladen-Küken stehen in einem Garten zwischen blühenden Stiefmütterchen.  (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Abzocke zu Ostern

Osterschokolade: teurer, aber nicht besser?

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Daniela Engelhardt
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Tamara Land
Tamara Land, SWR Wirtschaftsredaktion (Foto: SWR, SWR)

Zu Ostern verschenken wir gerne Schokolade. Dabei kosten Schoko-Hasen und Ostereier viel mehr als normale Schokolade. Sind sie dafür wenigstens qualitativ besser?

Kurz vor Ostern sind die Regale in den Supermärkten und Discountern wieder voll mit Schokolade: Rund 240 Millionen Schokohasen werden jährlich für den deutschen Markt produziert. Dazu kommen noch Eier, Küken oder Schäfchen aus Schokolade. Laut dem Marktforschungsunternehmen GfK machte die Süßwarenindustrie im vergangenen Jahr mehr als 500 Millionen Euro Umsatz mit Osterartikeln. Für die Branche also ein gutes Geschäft. Und für die Verbraucher?

Osterschokolade doppelt so teuer

Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hat kürzlich eine Stichprobe mit 13 Osterprodukten gemacht. Und kommt zu dem Schluss: Im Schnitt kostet Osterschokolade 92 Prozent mehr als normale Schokolade - sie ist also fast doppelt so teuer. Im Extremfall betrug der Aufschlag sogar 186 Prozent - damit kostet die Oster-Schokolade beinahe dreimal so viel wie die herkömmlich verpackte. Dabei gilt: Je kleiner der Hase, desto teurer - gerechnet auf den Grundpreis. Bei Mini-Hasen ist der Preis pro 100 Gramm also viel höher als bei größeren Hasen.

Kaum Qualitätsunterschiede

Dabei gibt es laut den Verbraucherschützern kaum Unterschiede bei der Qualität. Teure Schokolade sei nicht besser als billige, von den Zutaten her gebe es kaum Unterschiede. Teure Schokolade werde nur länger gerührt und gewalzt – dadurch wird der Schmelz zarter. In Sachen Qualität gebe es aber einen Ausreißer: In einigen Oster-Schokoladen und im Osterhasen der Marke „Kinder“ sei noch Palmöl enthalten. Für Palmöl wird wertvoller Regenwald abgeholzt und es steht im Verdacht, krebserregend zu sein.

Welche Vorteile hat Bio-Schokolade?

Wer etwas für sich und die Umwelt tun will, greift häufig zu Bio-Schokolade. Sie macht fünf Prozent des Gesamtangebotes aus. Und sie hat einige Vorteile.

  • Es dürfen keine chemischen Pestizide verwendet werden.
  • Der Milchanteil stammt von Kühen, die artgerecht gehalten werden.
  • Bio-Schokolade enthält weniger Aroma- und Zusatzstoffe.

Fairtrade im Trend

Eine gute Alternative zu "bio" kann auch fair gehandelte Schokolade sein. Ihr Anteil wächst: Gemessen am Gesamtmarkt beträgt er inzwischen 16 Prozent. Im Vergleich zu herkömmlicher Schokolade enthält Fairtrade-Schokolade weniger Rückstände von Pestiziden und Düngemitteln. Die 82.000 Tonnen Fairtrade-Kakao, die jedes Jahr in Deutschland verarbeitet werden, unterliegen strengen Kontrollen - das Fairtrade-Siegel bürgt dafür.

Der Kakao stammt aus Westafrika und Lateinamerika und muss naturschonend angebaut werden. Wertvolle Waldflächen bleiben erhalten und die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern der Kooperativen werden fair, also besser, bezahlt. Faire Schokolade muss daher etwas teurer sein als herkömmliche, doch da die normale Osterschokolade ohnehin überteuert ist, macht der Preis momentan kaum einen Unterschied.

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