Junge Ameisenköniginnen können fliegen - nach der Paarung suchen sie einen Platz, um eine Kolonie zu gründen. Das kann auch mal im zweiten Stock eines Hauses sein. Arbeiterinnen, ohne Flügel, krabbeln die Wände hoch. (Foto: Colourbox, Colourbox)

Insekten im Haus bekämpfen

Ameisen in der Wohnung - und die Hausmittel zum Vertreiben

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AUTOR/IN
Stefanie Peyk

Wenn Ameisen ins Haus oder die Wohnung kommen, ist Vorsicht geboten. Sie können nicht nur nerven, sondern auch Schäden verursachen. Unsere ökologischen Tipps, um sie loszuwerden.

Besuch von Ameisen? Meistens sind sie unschädlich, trotzdem sollte man Ameisenstraßen genau beobachten.

Wie kommen Ameisen in die Wohnung, teils sogar in den zweiten Stock?

Das kommt darauf an: Junge Ameisenköniginnen können fliegen - nach der Paarung suchen sie sich einen Platz, um eine Kolonie zu gründen. Das kann auch mal im zweiten Stock passieren, sagen Fachleute.

Die Arbeiterinnen haben keine Flügel, können aber an Wänden hochkrabbeln. Oft sind die Arbeiterinnen auf der Suche nach Nahrung. Über undichte Türen, Fenster, Fugen oder Ritzen könnten die Ameisen ins Haus gelangen, erklären Verbraucherschützer. Nicht nur Kuchen oder Marmelade locken die Insekten an, sondern zum Beispiel auch Futterreste in Fressnäpfen für Haustiere. Sie mögen Lebensmittel, die Zucker oder Eiweiß enthalten.

Wer vorbeugen will, sollte Hauswände, Fenster und Türen abdichten und Essens- oder Futterreste nicht offen stehen lassen.

Können Ameisen im Haus oder in der Wohnung Schaden anrichten?

Das ist unterschiedlich. Wenn nur ein paar Tiere über die Terrasse ins Haus gekommen sind und sich über den Streuselkuchen hermachen, ist die Sache wahrscheinlich harmlos, sagt Barbara Holl vom Verein zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung.

Es gebe allerdings auch Ameisenarten, sagt die erfahrene Schädlingsbekämpferin, die in Balken, unter Dielen oder in Dämmmaterial nisten - und die könnten zum Teil echte Schäden am Haus anrichten. Wenn im zweiten Stock unter der Schiebetür im Wohnzimmer plötzlich Ameisen aus dem Boden kommen, oder wenn ich an den Fußleisten immer wieder kleine Haufen mit feinen Bröseln entdecke, sollten die Alarmglocken schrillen, warnt sie.

Die Expertin rät, bei allen Unsicherheiten eine Fachfirma zu kontaktieren. Wichtig sei vor allem, erst einmal zu bestimmen, welche Ameisenart in der Wohnung unterwegs ist. Dann lässt sich besser urteilen, ob diese Art Probleme machen kann und welche.

Wie kann ich Ameisen wieder loswerden - mit Hausmitteln?

Es gibt eine große Palette an möglichen Hausmitteln gegen Ameisen:

  • Ein Klebeband über einem Stück der Ameisenstraße soll die Duftspur unterbrechen, mit der der Weg zur Futterquelle markiert ist. Auch ein dicker Kreidestrich über der Ameisenstraße kann angeblich helfen.
  • Manche intensiven Gerüche sollen den Orientierungssinn der Ameisen stören, etwa Salbei, Lavendel, Thymian oder Minze - außerdem Knoblauch, Zimt oder Nelken.

Das sind die sanfteren Methoden - ihre Wirksamkeit ist unklar. Wer damit nicht weiterkommt:

  • Ein weit verbreitetes Hausmittel ist Backpulver, gemischt mit Zucker, als Lockmittel. Das Backpulver bläht den Magen der Ameisen auf, die Tiere sterben. All das kann man probieren. Oder eine Köderdose mit Ameisengift aufstellen.

Wer aber weiß, dass ein Ameisennest im Haus ist, in Holzwänden oder Kabelschächten, sollte sich an eine sachkundige Schädlingsfirma wenden.

Aula Ameisen – Welteroberer und Wunderwesen

Es gibt ungefähr 10.000 Billionen Ameisen auf der Erde, die zu circa 9.500 Ameisenarten gehören. Doch nicht nur quantitativ punktet die Ameise: Sie ist in Bezug auf ihre Sozialstruktur, ihre architektonischen und sonstigen Fähigkeiten ein Faszinosum.

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