Unverrückbar liegt Longkamp auf einer Anhöhe am Rande des Hunsrücks, südlich der Mosel. Und in Longkamp liegt die Andreasstraße mit Andreasbrunnen, Kirche, Rathaus – die alte Dorfstraße eben, auch sie unverrückbar an ihrem Platze. Und überall ist die Dorfgemeinschaft, in der jeder eben auch seinen Platz hat.
Da ist der Schuster, der seit sechzig Jahren auf seinem Stuhl in seiner Werkstatt zu finden ist. Der immer zusammen mit dem Vater gearbeitet hat, ihm jahrzehntelang gegenüber saß. Eine Welt, in der es starke Verpflichtungen gegenüber der Familie, der Gemeinschaft gibt.
Und doch gibt es in der Straße Menschen, die nicht auf ihrem Platz geblieben sind, die sich auf Neues eingelassen haben, die sich mit dem Fremden auseinandergesetzt haben: Der Mann, der in eines der ärmsten Länder der Welt reiste und im Herzen verwandelt zurückkehrte. Die Frau, die als Fremde in die Gemeinde kam und inzwischen besser als viele Einheimische über ihre neue Heimat Bescheid weiß, anderen Fremden hilft, die hierher kommen.
Doch auch manche Alteingesessene sind durch die Umstände gezwungen, sich neu zu orientieren. Der Mann, der plötzlich den Hof des Bruders übernehmen muss und in seinem Leben und dem seiner Familie neue Schwerpunkte setzt. Sich dafür vielleicht auch ein bisschen neu erfinden musste, auch wenn alles, was er tut, vor allem auf Loyalität und Pflichtgefühl beruht.
Hierzuland zeigt eine ordentliche Straße in einem ordentlichen Dorf, in der vordergründig alles seinen Platz hat, die Menschen sich aber trotzdem auf Neues einstellen, und über den Tellerrand des Gewohnten schauen müssen – oder dürfen.