Alternative Wärmequelle

Heizen mit Holz- und Pellet-Öfen

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Das Sitzen am Kamin oder dem Ofen galt lange Zeit als gemütlicher Zeitvertreib. In Zeiten steigender Energiepreise ist das Heizen mit Holz auch als Wärmequelle gefragt. Ob es sich lohnt und was man dafür braucht, erklären wir in unserem Beitrag.

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Der Deutsche Bundestag hat am 8. September 2023 das sogenannte Heizungsgesetz verabschiedet. Die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) sieht vor, dass künftig nur noch moderne, zukunftsfähige Heizungen erlaubt sind, die mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Neben Wärmepumpen erfüllen damit auch moderne Holzzentralheizungen wie Pellet-, Scheitholz- und Hackschnitzelkessel vollumfänglich die Anforderungen des GEGs. Sie können weiterhin bei Heizungsmodernisierungen im Bestand sowie im Neubau installiert werden. 

Eine Pelletheizung kann ohne große Umbauarbeiten im Keller, etwa anstelle der ausgedienten Ölheizung, eingebaut werden. Wo früher der Öltank war, ist dann das Pelletlager zu finden. Pellets sind preisstabil und das Angebot übersteigt aktuell die Nachfrage, was eine hohe Verfügbarkeit sicherstellt. Auch in punkto Regionalität und Nachhaltigkeit sind Pellets akzeptabel: Sie werden in Europa nahezu ausschließlich aus Sägerestholz gefertigt, das beispielsweise bei der Pflege regionaler Wälder oder der Möbelproduktion anfällt.

Das heizen mit Holz wird in Zeiten steigender Energiepreise immer beliebter
Das heizen mit Holz wird in Zeiten steigender Energiepreise immer beliebter

Unter bestimmten Voraussetzungen in Sachen Effizienz und Technik sollen Holzheizungen "auch weiter gefördert werden", ausgeschlossen Kaminöfen, heißt es in einer schriftlichen Antwort des Habeck-Ministeriums. Eine Nachrüstpflicht für bestehende Holzheizungen gibt es nicht.

Ob eine Holzheizung als alleinige Wärmequelle ausreicht, muss individuell geprüft werden. Als Hybrid etwa mit einer Wärmepumpe sind Pelletheizungen aber auch in Neubauten möglich.

Wie groß ist der Anteil der Holzheizer in Deutschland?

Nicht sehr groß. Die Bundesregierung gibt den Anteil der Menschen, die mit Feststoffen heizen – neben Holz zählt dazu auch Kohle – mit aktuell sechs Prozent an.

Ist Holz verbrennen nachhaltig?

Es geht so. Ein Baum wächst langsamer, als er verbrennt. Von daher ist Pellet- oder Hackschnitzelheizen nur klimaneutral, wenn nicht mehr verbrannt wird, als an anderer Stelle nachwächst oder hinzukommt. Es geht also um die Gesamtbilanz. Außerdem wird beim Verbrennen von Holz gebundenes CO2 in die Atmosphäre entlassen. Es werden also Treibhausgase frei. Und: Verbrennen von Holz erzeugt Ruß und giftige Abgase, die gefiltert werden müssen, sollen sie nicht in die Umwelt gelangen.

Nach einigem Wirbel um das neue Heizungsgesetz gelten Holzheizungen und Pellet-Öfen weiterhin als erlaubt und Holz als nachwachsender Rohstoff fällt unter die erneuerbaren Energien. Allerdings gibt es strengere Emissionsgrenzen, um die Feinstaubbelastung und den Ausstoß von Schadstoffen zu reduzieren.

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Autor/in
SWR Fernsehen